Mensch und Hund: Ein Team sein! Nicht nur in Erziehungsfragen
Bereits in der Schule lernen Kinder, dass sie im Team mehr erreichen, als als Einzelkämpfer. Die ganz Kleinen erfahren im Sport und in Gruppenarbeiten, ihre Teamfähigkeit zu schulen. Im Team erfolgreich zu arbeiten hat etwas mit sozialer Kompetenz zu tun. Wer seinen Lebenslauf mit diesem „smarten Softskill“ aufpeppt und es dann doch nicht so meint, wird im Berufsleben ganz schnell enttarnt, denn nur sehr selten arbeitet man im stillen Kämmerchen vor sich hin. Nirgendwo spürt man „Teamgeist“ deutlicher als im Mannschaftssport, oder?
Als Team bezeichnet man eine Gruppe von mindestens zwei Lebewesen, die zusammen eine Aufgabe löst oder ein gemeinsames Ziel verfolgt. In diesem Kontext steht für mich: Familie, Gesamtheit, Sozialkompetenz, Kommunikation – und ganz wichtig: Vertrauen.
Ganz bewusst habe ich mich für den Namen meiner Hundeschule “TeamSein” entschieden. Genau das ist es doch, was eine vertrauensvolle Hund-Mensch-Beziehung ausmacht! Warum wird das so gerne vergessen, wenn es um das Zusammenleben von Mensch und Hund sowie die Erziehung und das Training geht?
Zu einem Team gehört Vertrauen und Verlässlichkeit. Ihr Hund sollte Ihnen vertrauen können und zwar insofern, dass Sie meinen, was Sie sagen und dass Sie halten, was Sie versprechen! Es gibt dem Hund Sicherheit, wenn die Kommunikation einen erwarteten Verlauf nimmt, er Handlungsalternativen kennt und positive sowie negative Konsequenzen zuverlässig einschätzen kann. Negative Konsequenz ist immer ohne Gewalt möglich – es erfordert lediglich ein wenig Grips von Seiten der Bezugsperson. Schon Mahatma Gandhi sagte: „Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten.“.
Wer positive Strafe (Hinzufügen eines unangenehmen Reizes) im Hundetraining bewusst anwendet, sollte bedenken, dass er die Sicherheit seines Hundes bedroht. Positive Strafe ist das, was man im Allgemeinen unter Bestrafung, Bedrohung und Einschüchterung versteht. Werden Sie gerne bedroht? Keinem Lebewesen geht es gut, wenn es in seiner Sicherheit bedroht wird. Dabei ist es doch gerade Sicherheit und Vertrauen, das wir unseren Hunden tagtäglich geben sollten – und damit meine ich nicht nur die Sicherheit, jeden Tag satt zu werden.
Sehen Sie sich bereits als echter Teamplayer im Alltag mit Ihrem Hund? Wenn ja, dann bedeutet das, dass sie die Fähigkeit haben, mit Ihrem Hund sozial zu agieren. Herzlichen Glückwunsch! Sie und ihr Hund haben eine Beziehung. Beziehung ist Austausch von Verhalten, d.h. sie können bewusst beeinflussen, wie Sie von Ihrem Hund wahrgenommen werden. Sie entscheiden täglich aufs Neue, ob Sie als zuverlässiger und glaubwürdiger Partner auftreten.
Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen.
Ich finde, der Mensch sollte auch der beste Freund des Hundes sein!
Haben Sie einen nachdenklichen Spaziergang!