Problemhund: Coaching, Hundetraining, Hundeerziehung – oder was…?
Zeigt der eigene Hund ein unerwünschtes oder problematisches Verhalten, suchen sich viele Bezugspersonen Hilfe bei eine:r Hundetrainer:in oder Verhaltensberater:in und hoffen auf möglichst schnelle Hilfe.
Und auch wenn uns die Medien suggerieren, dass man mit ein paar Tricks und Tipps das Problem gelöst bekommt, entspricht das leider oftmals nicht der Realität.
Um ein Verhalten nachhaltig zu verändern bedarf es einer guten Strategie und einer Expert:in, die diese gemeinsam mit dem Mensch-Hund-Team umsetzt. Hierfür bietet sich ein Coaching an.
DOCH WAS IST DAMIT GEMEINT?
WAS UNTERSCHEIDET COACHING VON HUNDETRAINING?
GUTE BEDINGUNGEN ALS BASIS
Ich beginne die Verhaltensberatung über einen Fragebogen und einen Starttermin, in dem ich mir ein Bild vom Hund, dem Zusammenleben und der Problematik mache. Eine gründliche Anamnese (professionelle Erfragung von potenziell relevanten Informationen durch Fachpersonal) ist unerlässlich, wenn es darum geht, Problemverhalten zu bearbeiten, denn oftmals haben gewisse Stressoren im Alltag oder körperliche Beschwerden Einfluss auf das problematische Verhalten. Hier gilt es vor dem eigentlichen Training alle relevanten Stellschrauben, wie z.B. Umgangsstil, Haltungsbedingungen, Gesundheit oder Alltagsroutinen, zu drehen, damit Training überhaupt wirksam sein kann. Sehr oft kann man hier bereits eine Verbesserung beobachten.
… WARUM ICH KEINE EINZELNEN TRAININGSSTUNDEN GEBE
Gerade, wenn es um problematische Verhaltensweisen geht, kann das eigentliche Training anspruchsvoll sein und bedarf kleinschrittiges Vorgehen stets angepasst an den aktuellen Trainingsstand. Hier sind oft Geduld und Fingerspitzengefühl, aber auch ein gewisses Durchhaltevermögen gefragt.Es geht hier nicht nur darum, den theoretischen Trainingsweg zu kennen, es geht auch darum, objektiv zu beurteilen, welcher Trainingsschritt gerade angebracht ist und die Motivation und Geduld aufzubringen, das Training durchzuführen. Eine einzelne Stunde zur Erklärung des Trainingsweges würde es der Hundehalter:in unmöglich machen, das Training auch tatsächlich in der benötigten Form durchzuführen. Je nach Problematik können bereits zu Beginn Fehler passieren und recht schnell würde man annehmen, dass die vorgeschlagene Strategie nicht funktioniert. Zu einem weiteren Termin würde es dann vielleicht nicht mehr kommen.
Um gute Fortschritte zu erzielen, sollten deshalb bereits zu Beginn des Trainings engmaschig mehrere Termine vereinbart werden. Das Training ist ein Prozess und es ist meine Aufgabe als Trainerin und Verhaltensberaterin den/die Hundehalter:in “an die Hand zu nehmen” und gemeinsam Schritt für Schritt die einzelnen Trainingspunkte praktisch durchzugehen. Dies bedarf einer sorgfältigen Abwägung, welcher Schritt gerade für den Hund, aber auch für den Mensch machbar ist. Im Verlauf des Trainings kann es auch zu Rückschritten kommen und auch diese gilt es entsprechend zu begleiten, gegebenenfalls das Training anzupassen und den Mensch zu motivieren weiterzumachen.
Für die Arbeit an Verhalten gibt es zudem keine Kochrezepte, die man für jeden Hund gemäß einer Anleitung umsetzen kann. Es gilt die für das Mensch-Hund-Team individuell passende Strategie zu finden und hierzu können im Verlauf des Trainings Anpassungen nötig sein.
COACHING ODER HUNDETRAINING?
Coaching ist so viel mehr als klassisches Hundetraining. Beim Hundetraining geht es hauptsächlich um das praktische Arbeiten, was je nach Problematik und Zielsetzung ausreichend sein kann. Beim Coaching hingegen geht es neben dem eigentlichen Training noch um die Beratung und persönliche Begleitung, was für die Bearbeitung von problematischem Verhalten oft unerlässlich ist.
Die Beratung berücksichtigt alle Aspekte des Zusammenlebens und das Wohlbefinden des Hundes. Hier werden die individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse berücksichtigt, um bestmögliche Bedingungen für das eigentliche Training zu schaffen.
Insbesondere für die Bearbeitung von problematischem Verhalten spielt auch die persönliche Begleitung der/den Bezugsperson(en) eine entscheidende Rolle. Das Zusammenleben mit einem Hund, der ein Problemverhalten zeigt, kann eine große Herausforderung darstellen und ein persönliches Coaching bietet die passende Unterstützung, um den Alltag zu bewältigen und einen guten Umgang mit dem Problemverhalten zu erlernen. Im persönlichen Coaching spielen auch die menschlichen Bedürfnisse eine große Rolle und müssen berücksichtigt werden. In vielen Fällen spielen auch eigene Ängste oder Wertvorstellungen eine Rolle und auch diese müssen Stück für Stück bearbeitet werden.
Ich selbst würde mir für gewisse Probleme mit meinem Hund übrigens ebenfalls eine solche Unterstützung holen. Denn selbst wenn ich als Verhaltensberaterin theoretisch weiß wie man ein Problem bearbeitet, bin ich bei meinem eigenen Hund nicht objektiv und brauche dann jemanden, der die Situation sachlich einschätzen kann und mich auf meinem Trainingsweg begleitet und unterstützt.
Ich weiß aus eigener Erfahrung mit meinen Kunden, dass eine gute Betreuung die Voraussetzung für gute Ergebnisse darstellt.