Handbuch für Hundetrainer, Standardwerk zur Prüfungsvorbereitung von Celina del Amo und Viviane Theby
Celina del Amo und Vivane Theby, Eugen Ulmer Verlag
Die dritte, aktualisierte Auflage des Handbuches für Hundetrainer bietet umfangreiches Wissen für fachgerechtes, effizientes und modernes Hundetraining.
In Kapitel 1 „Entwicklung des Hundetrainings“ wird der Beginn des Hundetrainings von ersten Belegen wie Höhlenmalereien über die verschiedenen Epochen bis zur heutigen Zeit zusammengefasst und die verschiedenen Einflüsse, beispielsweise aus der lerntheoretischen Forschung, beschrieben. Es wird klar, dass modernes Hundetraining den Anspruch an Trainer/innen stellt, sich ein Leben lang weiterzubilden.
Im 2. Kapitel „Vom Umgang mit dem zum Hund gehörenden Menschen“ wird erläutert, dass man als Trainer einen Großteil mit Menschen arbeitet und es wichtig ist, für jeden werdenden Trainer, sich dies bewusst zu machen. Es wird erklärt, wie ein erster Kontakt mit einem zukünftigen Kunden ablaufen sollte und welche Fragen es zu Beginn zu stellen gilt. Des weiteren wird auf die Organisation und Planung von Gruppenstunden eingegangen. Hierbei sind die wichtigsten Punkte: Rassen berücksichtigen, Lernatmosphäre, das Erscheinungsbild des Trainers, Freundlichkeit und Pünktlichkeit.
Als nächstes wird auf vermeidbare Fehler im Umgang mit dem Kunden, die geeignete Lernumgebung und die Zusammenstellung der Gruppe eingegangen.
Im Kapitel „Gruppenzusammenstellung“ wird unter anderem erklärt, wie auch der Hundehalter bestmöglich unterstützt wird und die Übungen mit Erfolg umsetzen kann. Es wird erläutert, wie wichtig ein klares Trainingsziel und ein gut durchdachter Trainingsaufbau ist. Am Beispiel der Übung „Bei Fuß“ wird beschrieben, wie ein optimaler Trainingsaufbau für Mensch und Hund aussehen und an welchen Stellen der Trainer dem Mensch-Hund-Team Hilfestellung geben kann.
Weiter geht es um positive Verstärkung, Signaleinführung, Ablenkungen und variable Belohnungen. Wie wichtig es ist, auch den Hundehalter positiv zu bestärken und wie dies aussehen kann wird ebenfalls beschrieben. Der große Nutzen von Clicker-Training beim Menschen wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen und verschiedene Übungen wurden mit Hilfe des Clickers deutlich schneller gelernt.
Im Kapitel „Einsatz von Korrekturen“ wird neben anderen Themen erklärt, wie Stress das Lernen blockieren kann.
Im Teil „Wie lernen funktioniert“, werden Erkenntnisse der Neurophysiologie dargelegt und anhand einer Fabel „Ein Fisch ist ein Fisch“ veranschaulicht, wie das Verarbeiten von neuen Informationen ablaufen kann.
Warum es beim Thema Belohnungen zu Widerstand beim Kunden kommen kann und wie man damit umgeht wird ausführlich beschrieben.
Weiter geht es mit dem Thema Mentaltraining. Hier wird erklärt, wie wichtig die Einstellung des Hundehalters ist und was Gelassenheit sowie Souveränität im Training mit Hunden bewirken.
Das Prinzip vom Denken/Fühlen/Handeln wird ausführlich behandelt und ein Fragebogen im Anschluss ermöglicht es, sich selbst besser einschätzen zu können.
Anhand von verschiedenen Beispielen wird veranschaulicht, wie man die Stärken eines Schülers im Training nutzen kann, um seine Schwächen abzubauen und auch, wie man als Trainer die Stärken in den Bereichen Fühlen, Denken, Handeln bei Hundehaltern erkennt. Die Körpersprache spielt hierbei eine ganz entscheidende Rolle.
Im nächsten Kapitel geht es um die Körpersprache des Menschen in Bezug auf das Hundetraining. Es wird unter anderem erklärt, welche Gesten und Körperhaltungen für Hunde bedrohlich aussehen können und wie der Hund uns dies signalisiert. Danach wird besprochen, wie man die Körpersprache im Training bestmöglich einsetzt. Im Anschluss gibt es eine Reihe von Übungen für Hundetrainer, die man am besten mit anderen Trainern umsetzen kann. Eine Übung ist beispielsweise das richtige Loben und Korrigieren der Teilnehmer einer Übungsgruppe.
Im Kapitel „Verhaltensbiologie“ wird zunächst auf die Grundlagen der Verhaltensbiologie eingegangen sowie auf ihre Entwicklung und welche unterschiedlichen wissenschaftlichen Einflüsse und Erkenntnisse es im Laufe der Geschichte gab. Es werden unter anderem die Fragen von Tinbergen erwähnt, der die Ziele und Methoden der Verhaltensbiologie in einem programmatischen Aufsatz niedergelegt hat. Die Frage nach dem stammesgeschichtlichen “Woher?”, die zweite Frage “Wozu?”, bei der es wichtig ist, den sogenannten Fitnesswert einer Verhaltensweise zu erkennen, die dritte Frage “Wie?”, bei der es unter anderem um auslösende Reize in der Umwelt sowie innere Faktoren geht. Die vierte Frage von Tinbergen ist “Wodurch?”, bei der es um individuelle Entwicklung geht, beispielsweise durch die Sozialisation.
Weiter geht es mit einem Blick auf das methodische Vorgehen in einer wissenschaftlichen Untersuchung zu verhaltensbiologischen Fragestellungen. Es wird auf die Erstellung einer Hypothese, Datensammlung und Datenauswertung eingegangen und wie daraus dann eine Theorie entsteht. Die Grundlage jeder wissenschaftlichen Aufzeichnung von verhaltensbiologischen Inhalten, das Ethogramm wird beschrieben und die verschiedenen Hinde`schen Ebenen, ein Klassifizierungs-Analysesystem von sozialem Verhalten wird erklärt. Dieses System wird im Hinblick auf das Analysieren und gezielte Beeinflussen von Mensch-Hund-Beziehungen im Anschluss angewendet.
Im folgenden Kapitel geht es um die Genetik des Verhaltens und die Erblichkeit von Verhaltensmerkmalen. Zum Thema Beschwichtigungsverhalten der Hunde, werden Ergebnisse von Kynologen besprochen und welche Unterscheidungen bei den verschiedenen Verhalten gemacht werden sollten. Des weiteren wird auf die verschiedenen Ebenen von Robert Hinde eingegangen, wie beispielsweise die Ebene der sozialen Bindungen. Es wird erläutert, wie sich dies auch auf die Beziehung zwischen Hundehalter und Hund auswirkt.
Es folgt das Kapitel „Betrachtungsweisen der Mensch-Hund-Beziehung“, in dem es zunächst um das Thema Bindung geht, welches von den vier Elementen “Nähe suchen”, “Trennungsreaktion”, “Sichere Basis” und “Bindungspartner als Rückzugsort” charakterisiert wird. Danach wird auf die oft missverstandene Anführer-Gefolgschaftsbeziehung eingegangen und warum manche Übungen, wie beispielsweise „Der Hund muss immer nach dem Halter aus der Tür gehen“ nicht den gewünschten Erfolg bringen können.
Beim Thema Dominanz wird unter anderem klargestellt, dass es keine dominanten ohne per se rangtiefen Individuen gibt und dass Dominanz keine Eigenschaft, sondern eine Beziehung ist. Verhaltensweisen, wie beispielsweise über die Schnauze beißen oder Pfoten auflegen sind Bestandteil der sogenannten situativen Dominanz. Dominanz hat auch nichts mit Aggressionen zu tun, sondern es werden situations- und bedarfsabhängige Regelungen von momentanen Konflikten ausgetragen. Bestimmte Trainingslehren deren Inhalt aus beispielsweise dem Alphawurf bestehen, werden kritisch betrachtet und es wird erklärt, warum bei derartigen Praktiken große psychische Schäden bei Hunden entstehen können. Anhand von verschiedenen Studien wird auf den Pegel an Glucocorticoiden, den Stresshormonen der Nebennierenrinde bei Wölfen und Hunden eingegangen und aufgezeigt, was dies mit Rangpositionen zu tun hat.
Unter der Ebene der sozialen Strukturen werden unter anderem die Untersuchungen von John Bradshaw und seinen Haushundegruppen erläutert und auf die Themen Rudelbildung, Nahrungserwerb, Fortpflanzung und Ressourcenverteidigung eingegangen.
Im Kapitel über optisches Ausdrucksverhalten der Hunde wird erklärt, warum die Fähigkeit der Deutung dieser Verhalten elementar wichtig für jeden Hundetrainer ist, um die Stimmung des Tieres und welche Reaktion als nächstes zu erwarten ist, erkennen zu können. Des weiteren wird auf die verschiedenen Kommunikationsmittel des Hundes eingegangen und auch welche Kommunikationsprobleme es geben kann. Es wird auf das Ethogramm, die Funktionskreise und die Verhaltenskategorien ebenso eingegangen, wie auf die einzelnen Ausdrucksmittel, wie beispielsweise Ohren, Stirn und Rute. Im Anschluss werden die Grundstimmungen des Hundes erläutert. Auch was es mit sozio-positiven Verhalten, Imponierverhalten und passiver Demut auf sich hat, wird erklärt. Im Folgenden wird ausführlich auf die Themen Beschwichtungsgesten und Stress eingegangen. Ein weiteres ausführliches Thema ist die Agonistik.
Weiter geht es mit den Themen Spielverhalten und Mobbing.
Im Kapitel „Rasseeigenschaften“ wird zunächst auf die unterschiedlichen Ausprägungen von beispielsweise Beuteverhalten, Territorialverhalten und Bellfreudigkeit eingegangen. Zum Thema Rassehundezucht werden die verschiedenen Hundegruppen wie beispielsweise Jagdhunde und Hunde vom Urtyp unterschieden und auf jede einzelne Gruppe in Hinblick auf die Beschreibung des Erscheinungsbildes sowie Besonderheiten im Verhalten und den ursprünglichen Verwendungszweck eingegangen. Auch warum man als zukünftiger Hundehalter bei den meisten Rassebeschreibungen vorsichtig sein sollte, wird erklärt.
Weiter geht es mit dem Thema Gene und Umwelt. Es werden genetische Zusammenhänge besprochen und wie Einflüsse von Umweltfaktoren auf verschiedene Veranlagungen wirken. Die Mendel`schen Regeln werden erklärt und auch Erbkrankheiten sind Thema. Die Zucht ist ebenfalls ausführlich beschrieben.
Im Kapitel „Verhaltensentwicklung von Hunden“ geht es zunächst um soziale Interaktionen von Welpen. Es werden verschiedene Experimente besprochen, die unter anderem ergeben haben, dass eine eingeschränkte Aufzuchtsumgebung und unzureichende Erfahrungen im Alter von 6 Wochen alten Welpen, signifikante prädisponierende Faktoren für die Entwicklung von Meideverhalten und einigen Aggressionssymptomen sind. Auch wie man Welpen optimal vorbereiten kann, wird geschildert. Eine Tabelle veranschaulicht das Pro & Kontra verschiedener Welpenabgabezeitpunkte.
Weiter geht es mit dem Thema “Emotionale Zustände und ihre Effekte auf die Verhaltensentwicklung”. Es wird erklärt, was im Körper eines Hundes passiert, wenn er einer stressigen Situation ausgesetzt wird und welchen Einfluss der Sympathikus sowie sein Gegenspieler der Parasympathikus haben. Des weiteren wird auf die Homöostase eingegangen und was es mit der Geborgenheitsgarnitur auf sich hat. Im Anschluss werden die einzelnen Lebenswochen von Welpen und ihre Entwicklungsstufen ausführlich erläutert. Tipps für Züchter sowie Welpenhalter werden ebenfalls gegeben.
Im Kapitel „Trainingsaufbau für das Alleinsein“ wird anschaulich beschrieben, wie die Schritte einen Hund an das Alleinebleiben zu gewöhnen, aussehen können. Es wird erklärt, wie Welpen Selbstvertrauen außerhalb vom eigenen Zuhause entwickeln. Im Anschluss wird die inhaltliche Ausrichtung von Welpenkursen ausführlich besprochen und welche Fehler man als Trainer vermeiden sollte. Worauf man beim Spiel der Welpen achten sollte, damit jeder Welpe gestärkt die Kursstunde verlässt, wird ebenfalls erklärt. In einer Tabelle wird auf das Pro und Kontra von Welpenkursen eingegangen und welche Gefahren drohen, wenn die Leitung unsachgemäß umgesetzt wird. Wie wichtig das Erlernen der Beißhemmung ist, wird ausführlich beschrieben.
Im nächsten Kapitel „Lerntheorie“ geht es um die verschiedenen Lernformen, deren Kenntnis die Basis in der Hundeausbildung für eine artgerechte Form bei gleichzeitiger Effektivität bildet. Zuerst werden die Voraussetzungen für Lernen beschrieben und was es mit Lernkurven auf sich hat. Danach werden die wichtigen Themen Habituation und Sensibilisierung beleuchtet und mit Beispielen verdeutlicht. Sehr ausführlich wird die Lernform der klassischen sowie der instrumentellen Konditionierung beschrieben. Um das Verhalten eines Hundes entweder zu verstärken oder das gezeigte Verhalten zu verringern, gibt es vier Möglichkeiten, nämlich die positive und negative Verstärkung, sowie die positive und negative Strafe. Was damit gemeint ist, wird anhand von Beispielen beschrieben und es wird auf Vor- bzw. Nachteile eingegangen. Welche Probleme beim Einsatz von positiver Strafe auftreten können und warum man am besten darauf verzichten sollte, wird leicht verständlich besprochen. Folgende Themen sind Frust und Fehlverknüpfungen beim Einsatz von Lob und Strafe.
Weiter geht es mit verschiedenen Trainingsformen wie Shaping, Locken, Freies Formen, komplexe Verhaltensketten bilden, sowie Vorwärts- und Rückwärtsaufbau. In einer Tabelle werden Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lernformen erläutert. Im Teil über soziales Lernen werden unter anderem Nachahmung und Stimmungsübertragung besprochen. Danach wird auf Themen wie unter anderem Signalaufbau, Überschattung, Generalisierung, Unterscheidung und Extinktion (Löschung) eingegangen.
Im nächsten Kapitel „Korrekturen im Trainingsalltag“ wird unter anderem der Aufbau eines Korrekturwortes beschrieben und durch Fotos veranschaulicht. Im Anschluss geht es um das Thema Frust und es wird ein Frustrationstest in 7 Schritten erklärt. Auch der Einsatz von Fisher Discs wird beschrieben, allerdings sollten diese im Training nicht verwendet werden, da das Trainingsziel immer erwünschtes Verhalten ist und man mit Managementmaßnahmen unerwünschtes Verhalten verhindern kann. Des weiteren wird auf konditioniertes Meideverhalten eingegangen und auf die Möglichkeit dem Hund zu vermitteln, dass etwas falsch gelaufen ist.
Das nächste Kapitel dreht sich um Clickertraining, es werden die Vorteile dieser Art des Trainings beleuchtet und Basiswissen zum Clickertraining vermittelt. Begriffe wie Verhalten einfangen, Verhalten formen und Signalkontrolle werden erläutert. Im Anschluss geht es um Clickermethoden und man bekommt eine Übersicht. Was es mit dem vergifteten Signal auf sich hat erfährt man ebenso wie den optimalen Einsatz von Clickertraining in der Hundeschule. Häufige Fehler werden aufgezeigt und anhand von Beispielen erklärt, wie man erste Übungen im Kurs umsetzen kann. Auf mögliche Schwierigkeiten im Umgang mit dem Clicker wird auch eingegangen.
Im nächsten Kapitel geht es um Hilfsmittel im Training und es werden Dinge wie beispielsweise Leinen, Halsbänder, Geschirre, Kopfhalfter, Maulkörbe, Targets und Pfeifen vorgestellt und besprochen. Auch medizinische und aversive Hilfsmittel sind Thema, sowie eine Tabelle, die die einzelnen Hilfsmittel beinhaltet und ihre Vor- und Nachteile aufweist. Weiter geht es mit Hilfsmitteln im Rahmen von Belohnungssituationen. Hier werden die Themen Konzentration, Stress und Motivation ausführlich behandelt und die Belohnungsmöglichkeiten wie beispielsweise Leckerchen, Spiel und Lob besprochen.
Das nächste Kapitel beschäftigt sich damit, wie die Anatomie und die Physiologie das Verhalten beeinflusst und es wird klar, dass Verhalten nicht aus dem Nichts heraus entsteht. Es geht unter anderem um Regelkreise und die Steuerungsmechanismen. Anhand eines Hundeskeletts werden die einzelnen Knochen dargestellt und anhand eines Fotos die einzelnen Körperteile. Danach wird sich dem Thema Nervensystem, welches in das zentrale und das periphere Nervensystem gegliedert ist, gewidmet. Neurotransmitter, die Botenstoffe des Gehirns werden ebenfalls ausführlich beschrieben.
Im Kapitel „Sinnesorgane“ geht es um Auge und Sehsinn, Ohr und Hörsinn, Nase und Geruchssinn sowie um den Tastsinn. Ein weiteres sehr ausführliches Thema sind Hormone. Unter anderem wird der Zusammenhang von Hormonen und Stress besprochen.
Im darauf folgenden Kapitel „körperliches Unwohlsein und Erkrankungen“ werden sehr viele Themen wie beispielsweise Auffälligkeiten im Training, Parasitenbefall, Infektionskrankheiten und Tollwut behandelt. Es wird eine Checkliste zur Verfügung gestellt, die der Überprüfung des körperlichen Zustandes sowie eine Checkliste, die der Überprüfung des emotionalen Zustandes dient.
Weiter geht es mit dem Thema Schmerzen, welches in akuter Schmerz und chronischer Schmerz unterteilt ist und es wird beschrieben, warum Schmerzen im Zusammenhang mit Verhaltensveränderungen und Lernstörungen eine extrem wichtige Rolle spielen. Auch hier gibt es eine Checkliste, um das Vorliegen einer Schmerzhaftigkeit überprüfen zu können. Anhand einer Grafik werden die Abläufe in der Stressreaktion verdeutlicht. Es werden äußere sowie innere Veränderungen, wie beispielsweise Pupillenweite und die Steigerung der Körpertemperatur beschrieben. Zum Thema Stress werden viele Dinge angesprochen, unter anderem die emotionale Bewertung der Situation, Copingstrategien und das hormonelle Regelsystem. Auch auf Auswirkungen von Stress wird eingegangen und es werden für verschiedene Stressproblematiken mögliche Lösungsansätze geboten. Mit Hilfe einer Liste kann man sich einen Überblick zu Stresssymptomen sowie der Minimierung von Stress verschaffen.
Ein weiteres sehr umfangreiches Kapitel ist die Ernährung des Hundes. Themen sind unter anderem Energiebedarf, Energiegehalt in Fertigfutter, Nährstoffe, Eiweiß, Mineralstoffe, Vitamine, Ergänzungsfutter, Alleinfutter und erforderliche Futtermengen. Man bekommt in einer Tabelle eine Übersicht über Mengenelemente und Spurenelemente sowie über deren Funktion. Auch das Thema Barf (Rohfütterung) kommt nicht zu kurz. Was es mit fütterungsbedingten Störungen auf sich hat und welche Fehler man vermeiden sollte wird ebenso beschrieben, wie beispielsweise die Veränderung des Energiebedarfs bei Höchstleistungen von Gebrauchs- und Sporthunden.
Im Kapitel „Erste Hilfe beim Hund“ geht es darum, sich auf mögliche Notfälle vorzubereiten, um im Ernstfall schnell und kompetent handeln zu können. Auch die Unfallprophylaxe ist Thema. Es wird ausführlich beschrieben wie man Normalwerte überprüfen kann, das Handling des Hundes sowie der Umgang mit häufigen Notfallsituationen.
Weiter geht es mit dem Kapitel „Übungsgestaltung“, welches das Training mit dem Kunden behandelt und wie man es möglichst effektiv gestalten kann. Motivations- und Kreativitätstraining werden erläutert und Trainingsübungen anhand von Beispielen erklärt. Unter anderem wird der Aufbau von Rückruf, Bleib, Aus und Leinenführigkeit unter die Lupe genommen. Des weiteren geht es um Sozialkontakte zwischen Mensch und Hund sowie Hund und Hund. Der Kontakt zwischen Hunden wird ebenso beschrieben wie Management und Handlungsmöglichkeiten. Weitere Themen sind unter anderem Boxentraining, Autofahren und Stadttraining. Wie man mit Futterverleitungen trainiert und Höflichkeit in sozialen Kontakten fördert wird anschließend erörtert.
Das nächste Thema handelt von Beschäftigungen. Dieses umfangreiche Kapitel umfasst unter anderem das Clickertraining, Abenteuerspaziergänge, Handlangerjobs, Apportaufgaben, Tricktraining und Nasenarbeit.
Im Kapitel „Trainingsgestaltung“ wird gezeigt, wie Trainingsschritte aussehen können, wie man eine Einzelstunde gestaltet und wie man einen ganzen Kurs umsetzen kann. Zunächst geht es um die Erstellung eines Trainingsplans und welche wichtigen Faktoren es zu berücksichtigen gilt. Es werden die „wenn/danns“ beschrieben, sowie der Trainingsplan für eine einzelne Person. Hier ist auch das Thema Belohnungen ausführlich beschrieben und dass man sich klarmachen sollte, dass Hunde nichts umsonst tun. Weitere Inhalte sind der Aufbau von sekundären Verstärkern, Erwartungen des Hundehalters, Kursgestaltung sowie Einzel- und Gruppentraining. In verschiedenen Tabellen werden die Vor- und Nachteile von Einzel- und Gruppentrainings, von Gruppengrößen und offenem Training aufgezeigt. Des weiteren gibt es ein Beispiel für die Durchführung eines 6-wöchigen Kurses für eine Seniorengruppe und zwei weitere Beispiele für einen möglichen Inhalt eines Könnenblatts.
Im nächsten Kapitel geht es um ängstliche und aggressive Hunde im Training und es wird das Für und Wider von Einzeltraining und Gruppenstunden besprochen. Die Voraussetzung für das Problemhundetraining ist eine genaue Diagnose des individuellen Problems und bedarf einer Abklärung, ob eine medizinische Ursache zugrunde liegt. Weitere wichtige Themen dieses Kapitels sind unter anderem Management, Sicherheitstraining sowie Entspannungsübungen. Eine wichtige Übung im Zusammenhang mit problematischen Hunden ist die Platz-Bleib-Übung, welche Schritt für Schritt aufgezeigt wird. Es folgen weitere Übungen und anschließend werden Trainingsschwierigkeiten wie beispielsweise zu große Ablenkungen, schlechte Motivationslage und hohe Erregungslage besprochen.
Das nächste Kapitel ist der Abwechslung im Training gewidmet. Hier wird beschrieben, wie man die Grundausbildung des Hundes abwechslungsreich und vielfältig gestalten kann. Mehrere Spiele, die im Unterricht einfließen, dem Mensch-Hund-Team viel Spaß machen können und den Grundgehorsam spielerisch festigen, werden aufgezeigt. Danach werden Schritt für Schritt Aufgaben erklärt wie beispielsweise Winken, Hütchenspiel, Autoschlüssel suchen und Verbeugen. Auch verschiedene Trainingsspiele für den Menschen werden anschaulich beschrieben.
Im Kapitel „Hund und Recht“ werden einige wichtige Regelungen aufgeführt. Themen sind Tierhalterhaftung, Tieraufseherhaftung, Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Hundeverordnung, um nur einige zu nennen. Es werden ebenfalls Musterverträge über die Führung oder Abrichtung eines Hundes, die Unterbringung in Tierpensionen und die Hundeausbildung zur Verfügung gestellt. Im Anschluss werden Gesetzestexte zusammengefasst.
Weiter geht es mit dem Kapitel „Einführung ins Marketing und betriebswirtschaftliche Grundlagen“. Es wird ein kurzer Einblick in die Marketingtheorie und Praxis gegeben. Es werden die einzelnen Instrumente des Marketings und Schritte im Marketing-Management vorgestellt. Die vier Marketing-Instrumente werden beleuchtet, sowie Kommunikationsmaßnahmen und betriebswirtschaftliche Aspekte besprochen. Auch Themen wie Löhne, Umsatzsteuer, Buchführung, Rechnungen schreiben und Zuschüsse zur Existenzgründung sind Teil dieses Kapitels.
Im letzten Kapitel „Hundeschule der Zukunft“ geht es darum sich als Hundetrainer weiter zu entwickeln. Es lohnt sich immer, wenn man sich als Trainer einer stetigen Weiterentwicklung in Form von Fortbildungen verpflichtet. Anhand des Matching Laws wird erläutert, wie wichtig die Theorie für die Praxis sein kann. Danach wird beschrieben, wie Training künftig aussehen kann und dass sich enorme Vorteile ergeben können, wenn der Trainer eine Übung mit dem Hund trainiert und anschließend dem Hundehalter den vortrainierten Hund übergibt. Der Hundehalter hat so, unter anderem, die Gelegenheit gutes Training zu beobachten, lernt durch Abschauen und hat anschließend viele Erfolgserlebnisse. Es ist wichtig im Training über positive Verstärkung schnelle Erfolgserlebnisse zu schaffen, denn dann haben Trainer, die über Zwang arbeiten immer weniger Argumente für ihre Art mit Hunden umzugehen.
Am Schluss steht eine Autorenübersicht sowie ein Serviceteil zu Verfügung. Es werden Bücher, DVDs und Adressen von Vereinen sowie Hundeschulen aufgeführt. Ebenso sind Internetadressen für Onlinekurse und Fortbildungen aufgelistet.
Fazit: Das Handbuch für Hundetrainer von Celina del Amo und Viviane Theby bietet einen sehr großen Erfahrungsschatz und vermittelt fundiertes Wissen, über das ein guter Hundetrainer verfügen sollte. Das Buch leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen Mensch und Hund und kann auch interessierten Hundehaltern eine große Hilfe sein. Ich wage zu behaupten, dass dieses Buch zumindest in keinem Hundetrainerhaushalt fehlen sollte und es auch als gelegentliches Nachschlagewerk besonders gut geeignet ist. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter – und deshalb Easy Dogs Insidertipp!
VERLAGSINFO:
- Hier kaufen
- Autor: Celina del Amo und Viviane Theby
- Verlag: Eugen Ulmer Verlag
- Umfang: 375 Seiten
- Sprache: deutsch
- ISBN: 978-3800109203
- Format: 17,5 x 3,5 x 24,1 cm
- Preis: 49,90 €