Fitnesstraining mit dem Hund zum Muskel- und Balancetraining
Junge Hunde entwickeln durch den Aufbau der Hinterhandmuskulatur mehr Gefühl für ihre Hinterläufe. Durch Übungen auf Wackelbrettern, Balancekissen oder sogenannten Donuts wird Ihr Hund angeleitet, sein Körpergewicht mit Muskelkraft auszugleichen. Seine Körperbalance wird geschult und seine Koordination verbessert.
Eine Kräftigung der Hinterhandmuskulatur zur Erhaltung dieser Muskelgruppe ist für Ihren Hundesenior wertvoll, denn in dieser Körperregion baut er im Alter ansonsten zuerst Muskeln ab. Deswegen werden viele alte Hunde hinten schmaler.
Mit Ihrem Sporthund können Sie eine Art Krafttraining durchführen, bei dem Sie gezielt die Sprungmuskulatur stärken. Muskeln sollten so aufgebaut sein, dass sie die Knochen schützen und die Gelenke beweglich erhalten. Dehnübungen gehören auch dazu.
Die Intensität des Trainings, d.h. die Anzahl der Trainingstage pro Woche sowie die Anzahl der Wiederholungen der einzelnen Übung und welche Übung Sie von Ihrem Hund ausführen lassen, sollten Sie ganz individuell auf Ihr jeweiliges Tier abstimmen.
Wir verlangen – gerade im Hundesport – viel von unseren Hunden und körperliche Fitness ist eine Grundvoraussetzung für ihre Leistungsfähigkeit.
Fitnesstraining soll Spaß machen!
Sie brauchen gar keine große Ausrüstung. Ein oder zwei Balancekissen reichen fürs erste aus. Für die Übung: „Sitz“ und „Steh“ im Wechsel, die die Muskeln der Hinterhand stärken, brauchen Sie zunächst nur kleine Belohnungen für den Hund. Beim Fitnesstraining kommt es nicht darauf an, dass der Hund lernt ein Signal („Sitz“) zu befolgen. Beim Fitnesstraining kommt es ausschließlich darauf an, dass Ihr Hund bestimmte Bewegungen ausführt. Sie dürfen Ihren Hund also gerne in die verschiedenen Positionen oder Bewegungen locken – vom „Sitz“ ins „Steh“ und wieder ins „Sitz“. Der Fokus liegt darauf, gezielt Muskeln zu bewegen. Ebenso sollte beim gezielten Muskelaufbau darauf geachtet werden, dass die Übungen langsam ausgeführt werden. Davon ein Jede Übung in ein paar Wiederholungen und das dann zwei oder dreimal die Woche. Zuerst auf festen Boden, später auf einem Balancekissen.
Auf Spaziergängen können Sie Ihren Hund über Baumstämme balancieren lassen, über auf dem Boden liegende Äste führen oder ihn um Bäume herum schicken.
Vergessen Sie bitte nicht, dass Ihr Hund auch Muskelkater bekommen kann, seien Sie also am Anfang bitte nicht zu ehrgeizig und machen Sie zu Beginn und am Schluss ein kurzes Auf- und Abwärmprogramm.
Jetzt möchte ich Sie dazu motivieren, das Fitnesstraining mit Ihrem Hund gleich einmal auszuprobieren.
Fitnessübung für das Nackenband des Hundes
„Eimer oder Topf aufstellen“
Sie brauchen viele erbsengroße Leckerchen, einen Target (zum Beispiel einen runden, etwas festeren Stoffglasuntersetzer) sowie einen Plastikblumentopf oder einen Eimer, der der Größe des Hundes angepasst werden sollte – und natürlich einen Hund.
- Klemmen Sie sich ein Leckerchen zwischen Zeige- und Mittelfinger in die rechte Hand.
- Halten Sie die gestreckte Hand 1 cm über die Nase Ihres Hundes.
- Wenn Ihr Hund die Hand von unten mit seiner Nase berührt loben Sie ihn sofort und geben ihm mit Ihrer linken Hand ein Leckerchen indem Sie es unter Ihrer rechten Hand füttern. Die rechte Hand nehmen Sie danach weg.
- Wiederholen Sie Schritt 3 dreimal.
- Lassen Sie jetzt das Leckerchen zwischen Ihren Fingern weg und wiederholen Schritt 2 und 3 solange, bis Ihr Hund das gewünschte Verhalten sofort zuverlässig ausführt.
- Halten Sie Ihre Hand cm um cm höher über die Hundenase, bis Sie 5 cm erreicht haben.
- Nehmen Sie jetzt das Target und halten es unter Ihren Fingern der rechten Hand mit Ihrem Daumen fest. Wiederholen Sie die Schritte 2, 3 und 6 bis das gewünschte Verhalten sofort zuverlässig gezeigt wird.
- Präsentieren Sie Ihre Hand mit dem Target links und rechts neben Ihrem Hund. Aber so, dass Ihr Hund mit seiner Nase den Target berühren kann. Der Abstand zur Hundenase kann immer vergrößert werden, wenn der Hund das Verhalten sofort zuverlässig zeigt.
- Kleben Sie das Target von innen an den oberen Rand des Blumentopfes und halten Sie den Topf zwischen ihren Beinen fest. Die Höhe sollte zunächst der Nase des Hundes entsprechen Dabei zeigt die Öffnung von Ihnen weg und der Target ist am oberen Rand (nicht unten am Boden).
- Belohnen Sie Ihren Hund sofort, wenn er an dem Topf interessiert ist und mit seiner Nase das Target ansteuert. Wiederholen Sie das so oft, wie nötig. Der Topf wandert wenn das Verhalten sofort zuverlässig gezeigt wird bis auf den Boden zwischen Ihre Füße. Ihr Hund soll das Target im Eimer anstupsen. Dazu nimmt er seinen Kopf tief runter und streckt ihn dann mit der Nase voran wieder nach oben. Das stärkt die Muskeln seines Nackenbandes.
- Wenn Sie Ihren Hund gut trainieren, wird er den Blumentopf – bei großen Hunden wie z.B. einem Labrador – darf es auch ein Eimer sein, aufstellen. Wenn Sie das schaffen, dürfen Sie vorher ein Signal dafür einführen. Wenn Sie mit Verhaltensketten vertraut sind, dann können Sie Ihrem Hund „Aufräumen“ beibringen. Zunächst einen Eimer aufstellen, Spielzeuge einsammeln und sie in den Eimer werfen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!