Ein Napf, ein Teller: Buch über kombinierte Rezepte für Hund und Mensch, Buch von Martina Schöps
KOMBINIERTE REZEPTE FÜR HUND UND MENSCH
Kein Hundeernährungsbuch im eigentlichen Sinne, aber ein Rezeptbuch mit Bildern, das auf einen praktischen Nutzen setzt:Essen für Mensch und Tier gleichermaßen, die Basisrezepte sind deckungsgleich und nur am Ende wird durch Küchentricks und -kniffe und weiteren Zutaten eine schmackhafte Mahlzeit für Herrchen und Frauchen daraus. Eine tolle Idee – doch hält das Buch, was es verspricht?
Über die Autorin
Martina Schöps ist ausgebildete Konditorin und Pâtissière und langjährige Halterin von Hunden und Katzen. Nach ausgiebigen Erfahrungen im gehobenen Bereich der Gastronomie gründete sie ein Feinkost-Unternehmen für Haustiere.
Durch ihren beruflichen Werdegang und ihr handwerkliches Geschick ist es nicht verwunderlich, dass sie bereits Backbücher auf den Markt gebracht hat und auch im vorliegenden Buch kreativ und pragmatisch zugleich vorgeht.
Das Buch: Gestaltung
Das Kochbuch liegt in einem handlichen und hochwertigen Hardcover vor, das mit hellen Pastellfarben eine wahre Augenweide ist. Die Hauptschrift ist groß und gut leserlich und fügt sich ästhetisch bestens ins Layout ein. Die einzelnen Kapitel und Überschriften werden mit einer großen, transparenten und geschwungen Schrift kunstvoll unterlegt. Wichtige Hinweise werden in lesefreundlichen, hellgrünen Infokästen dargestellt und wirken nicht störend.
Von Tierfotografie Winter stammen die prächtigen Fotos der Hundemodells und den Gerichten selbst, die sofort Lust und Appetit machen. Natürlich werden die nachgekochten Gerichte nicht ganz so hübsch, aber für eine Präsentation in einem Kochbuch müssen die Bilder hochwertig sein. Die ebenfalls in zarten Farbtönen gehaltenen Bilder nehmen relativ viel Platz ein, während die Rezepte auf den Punkt kurz und bündig vorgestellt werden.
Insgesamt ist das ganze Layout stimmig und schön anzuschauen.
Der Inhalt
Nach dem Vorwort und der Vorstellung der Autorin gibt es noch einige Hinweise der Verfasserin. So gibt sie deutlich zu verstehen, dass die Rezepte keine vollwertigen Alleinfutterrationen darstellen, sondern Abwechslung in den Hundenapf bringen sollen. Auch soll die Kochlust beim Hundehalter geweckt werden.
Ebenso findet sich ein kleines Glossar über (Wild-)Kräuter und Tipps zur Vorbereitung und Zubereitung, sowie einige Lebensmittel, die für Hunde ungeeignet sind. Leider hat sich hier ein kleiner Fehler eingeschlichen. Solanin in Nachtschattengewächsen ist hitzestabil und wird nicht beim Kochen zerstört, wie von der Autorin behauptet. Allerdings enthalten reife Tomaten weniger Solanin als eine Kartoffel. Der Solaningehalt kann z.B durch das Ausschwemmen beim Kochen und das Wegschütten des Wassers nochmals gesenkt werden. Ebenfalls wird unbegründet geschrieben, dass Paprika vom Hund nicht verdaut werden könne. Gerade rote Paprika, die man von der auch für Menschen unverdaulichen Haut befreit, finden viele Hunde schmackhaft und gemüseerprobte Vierbeiner sollten auch bei der Verwertung von gekochter Paprika keine großen Probleme haben. Wie für alle Experimente in Sachen Hundeküche gilt: In kleinen Mengen ausprobieren!
Nach diesem Glossar findet sich eine Erklärung der im Buch verwendeten Legende; für den Schwierigkeitsgrad werden Kochlöffel angegeben und die Zubereitungszeit wird mit einem Uhrensymbol gekennzeichnet.
Die Rezepte sind übersichtlich gegliedert in:
Geflügel, Fleisch & Innereien, Fisch, Vegetarisch, Desserts und Gebäck (nur für Hunde). Hier zeigt die Autorin ihre ganze Kochleidenschaft, von Basisgerichten wie Hühnerfrikassee bis zu raffinierten und fantasievollen Variationen vom Pfannkuchen ist alles dabei, was das Herz begehrt.
Da das Augenmerk auch auf schmackhaften Gerichten für den Menschen liegt, ist nicht nur die Aufmachung wichtig, sondern auch das Nachkochen und Probeessen. Die meisten Hunde sind vielleicht nicht so anspruchsvoll, aber mit einem meiner Shibas als waschechtem Gourmet und mir als begeisterter Hobbyköchin, die nicht so gern nach Rezepten kocht, wurde das Buch buchstäblich auf Herz und Nieren getestet.
Wir haben das Hühnerfrikassee, die ein oder andere Pfannkuchenvariation, den Gemüsekuchen (eine vegetarische Quiche) und die Quarkspeise, sowie die zwei verschiedenen Hundekekse ausprobiert.
Während das Hühnerfrikassee bei beiden Hunden als klarer Sieger hervorging, konnte mich das Rezept nicht so ganz überzeugen. Unverständlich war, warum Erbsen und Spargel nur „für den Menschen“ angegeben waren und auch der für mich obligatorische Weißwein hat gefehlt. Wie bereits erwähnt, koche ich nicht gerne nach Rezept, habe mich aber für die Rezension (zunächst) daran gehalten. Es war natürlich kein schlechtes Ergebnis, es hat lediglich meinen Geschmack nicht getroffen.
Die anderen Speisen hingegen waren hervorragend. Ich kann nicht sagen, ob das auch bei kochunerfahrenen Hunden so aussieht, aber meinen verwöhnten Shibas hat es vorzüglich gemundet.
Vorstellbar ist auch, sollte man gerne kochen, die Rezepte anzupassen und zu variieren, so habe ich mir erlaubt, die Gemüsequiche mit Crème fraîche und Ziegenkäse zuzubereiten, statt mit Schmand und Gouda.
Bei diesem Gericht war auch die eigentliche Intention „Ein Napf, ein Teller“ vollends erfüllt, was für das Hühnerfrikassee mit mehr Aufwand verbunden war.
Mit Abstand am besten gefiel mir das Kapitel „Gebäck“. Zwar fällt dieses nicht unter die eigentliche Intention des Buches, aber es ist eine nette, kleine Ergänzung von zwei Rezepten.
Schlecht zu beurteilen ist für mich, ob man als Kochanfänger mit den Kochanleitungen zurechtkommt, doch bietet das Buch Anregungen und verständliche Beschreibungen, um frisch zu kochen, da die Formulierungen für mich klar und einfach gehalten sind.
Fazit:
Die Idee ist großartig, die Umsetzung gut. Das mit viel Liebe und grafischer Finesse gestaltete Buch ist ein kurzweiliger Führer durch die kulinarischen Welten der Autorin. Es ist gerade für Hunde geeignet, die oft Fertignahrung bekommen, und Hundehalter, die schon immer mal „Tischreste“ geben wollten, sich aber nicht getraut haben. Die kleinen fachlichen Fehler in Sachen Hundeernährung sind zu verzeihen, da sie Hunden nicht schaden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist fair. Auch als Einstieg in die „Hundeküche“ ist das Buch zu empfehlen. Easy Dogs Insidertipp!
VERLAGSINFO:
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- Autorin: Martina Schöps
- Verlag: Kynos (1. September 2015)
- Umfang: Gebundene Ausgabe: 96 Seiten
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 978-3954640492
- Format: 19,5 x 22,3 cm
- Preis: 14,95 €
Einmal kochen, zweimal genießen: Das ist die Idee dieses Kochbuchs, in dem für Mensch und Hund gemeinsam gekocht wird. Das Hundegericht ergibt sich als Beiprodukt des Menschengerichts und wird während des Kochens von ihm „abgezweigt“. So entstehen leckere, gesunde Mahlzeiten, die zwar nicht den Anspruch auf eine langfristige vollwertige Allein-Ernährung des Hundes erheben, aber für gesunde Abwechslung im Napf und leuchtende Hundeaugen sorgen!
Enthält Rezepte mit Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse, Snacks und vieles mehr.