DNA-Test für Hunde im Test: Welche Hunderassen sind in meinem Hund versteckt?
SIE HABEN EINEN MISCHLING?
WÜRDEN SIE AUCH GERNE WISSEN, WELCHE HUNDERASSEN IN IHREM MISCHLINGSHUND SCHLUMMERN UND DEN DNA-TEST FÜR HUNDE AUSPROBIEREN?
Ich wollte das wissen. Im September 2017 entschloss ich mich dazu einen DNA-Test für unseren Mischlingshund durchführen zu lassen. Wie viele Hunde aus dem Tierschutz wurde uns Pasa als Labradormischling 2015 angeboten. Die erste Versicherung lehnte es ab, unseren Labradormix zu versichern. Die Fachabteilung dieser Versicherung teilte uns mit, dass es sich nicht um einen Labrador handle. Aufgrund eines mitgesandten Bildes teilte uns die Versicherung mit, dass es ein Kangal (Anatolischer Hirtenhund) sei.
Oft wird bei verschiedenen Rassen angegeben, dass sie nicht für alle Erziehungsrichtungen geeignet seien. Da ich mich mit dem Thema Erziehung und Training beschäftige und auch rassetypische Besonderheiten interessant finde, hat mich der DNA-Test neugierig gemacht. Ein Labrador hat vielleicht andere Ansprüche, Besonderheiten und Interessen als ein Kangal. Zu welcher Rasse gehört denn nun (eher) unser Hund?
Vielleicht beschäftigen Sie vergleichbare Fragen, weshalb sie darüber nachdenken einen DNA-Test durchführen zu lassen? Ich will Ihnen nun unseren Weg der DNA-Auswertung erzählen.
Nach Antragstellung bei der Firma Canix (www.canix-dna.com) erhielt ich binnen drei Tagen einen Account für deren Internet-Zugangsbereich. In meinem persönlichen Account waren meine Daten zur Abwicklung hinterlegt.
Zeitnah entnahm ich meinem Hund den Speichel aus seinem Fang. Dafür stellte mir Canix zwei längere Stäbchen zur Verfügung. Diese sahen so ähnlich aus wie eine Mascara-Bürste. Allerdings sind die Härchen bei den durch Canix bereitgestellten Bürsten um einiges kürzer als die der Mascara-Bürste. Die Verwendung der Bürsten wurde wie folgt beschrieben: „Bewegen Sie jede Bürste ca. 20 Sekunden an der Schleimhaut in der Hundeschnauze. Lassen Sie die Bürsten 20 Minuten trocknen und anschließend stecken Sie die beiden Bürsten in den mitgelieferten Rückumschlag.“ Anschließend brachte ich den Umschlag zur Post.
Am nächsten Tag erhielt ich eine E-Mail mit dem Hinweis, dass die Post bei Canix eingegangen ist und der Test zur Rassebestimmung durchgeführt wird. Dieser Testzeitraum beträgt zwischen vier und sechs Wochen. Nach vier Wochen erhielt ich die Auswertung. Das Zertifikat der Rassebestimmung zeigte, dass nicht ein Gen eines Labradors in unserem Hund steckt. Ein Elternteil ist ein Mix aus Weißem und Deutschem Schäferhund und das andere Elternteil ist ein Anatolischer Hirtenhund (Kangal). Dem Zertifikat fügte Canix pro bestimmter Hunderasse eine ausführliche Rassebeschreibung bei.
Ich war positiv überrascht von der Professionalität der Durchführung und Auswertung des Tests.
WAS HABE ICH AUS DEM TEST FÜR EIN FAZIT GEZOGEN?
Der Test ist ideal für Menschen, die einfach neugierig darauf sind, welche Hunderassen in ihrem Hund stecken.
Wollte ich für Behörden oder Versicherungen Gewissheit haben, so würde ich nach Rücksprache auch diesen Test durchführen. Vielleicht stimmt ja die Vermutung der Behörden oder der Versicherungen nicht?
Der Test ist nicht geeignet, um Rückschlüsse für eventuell anfallende Erziehungsfragen oder Problemverhalten zu ziehen. Denn egal, welche Rassen im eigenen Hund enthalten sind, ist er ein Individuum und wir Menschen sollten individuell auf unsere Hunde eingehen.
Bemerkung von Canix:
„Der Genotyp eines Hundes beschreibt die Eigenschaften des Hundes auf Ebene der Gene. Der Phänotyp hingegen bezieht sich auf die äußere Erscheinung des Hundes bzw. seine Eigenschaften, die man äußerlich erkennen kann. Vereinfacht ausgedrückt: Nicht alles was im Genotyp da ist, zeigt sich auch im Phänotyp. Und umgekehrt.“
Erklärung:
Der Phänotyp oder das Erscheinungsbild ist in der Genetik die Menge aller Merkmale eines Organismus. Er bezieht sich nicht nur auf morphologische, sondern auch auf physiologische Eigenschaften und auf Verhaltensmerkmale.
Der Genotyp ist die Gesamtheit der Gene eines Organismus oder auch das Erbbild dieses Lebewesens. Er repräsentiert dessen exakte genetische Ausstattung, die sämtliche in diesem Individuum vorhandenen Erbanlagen umfasst.
Testbeschreibung:
Boomer DNA-Test PRO – 260 Rassen und Varietäten
Der Boomer DNA-Test PRO erkennt über 260 Rassen, Typen und Varietäten. 90% der in Mitteleuropa gängigen Rassen können identifiziert werden. Darüber hinaus erkennt der Boomer DNA-Test PRO auch eher exotischen Rassen und solche, die nicht von der Fédération Cynologique Internationale jedoch dem American Kennel Club zertifiziert sind.
- Link zur Rasseliste, in der 260 Rassen geführt werden:
https://canix-dna.com/rassenlisten.html - Link zum Boomer DNA-Test PRO der canix-dna.com Webseite:
https://canix-dna.com/pro.html
Mein Test kostete 129,00 € zzgl. 9,90 € für das Zertifikat als Farbausdruck.
Ich wählte den Boomer DANN-Test Pro, da der Kangal im Testumfang des Boomer DNA-Test Plus nicht aufgeführt wird. Dieser Test umfasst nämlich nur 148 Rassen.
Natürlich gibt es auch viele Familienhunde, die keiner Rasse zugeordnet werden können. Somit kann es vorkommen, dass der ein oder andere ein Ergebnis bekommt, was nicht zutrifft. Die DNA unseres geliebten Mischlings wird anhand mehrerer tausend reinrassiger Referenz-Hunde aus derzeit bis zu 260 verschiedenen Hunderassen verglichen. Diese entsprechen den bei uns beliebtesten Rassen, die wegen ihrer weiten Verbreitung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Mischlingen vorkommen. Die darüber hinaus bei der FCI gelisteten offiziellen Hunderassen kommen hingegen in europäischen Mischlingen deutlich seltener vor, statistisch betrachtet in weniger als 10%.
INFOS VON CANIX:
Der Englische Begriff „Super-Mutt“ steht für Mischlinge bei denen einige der Vorfahren nicht mehr eindeutig einer Rasse zugeordnet werden können. Ein solches Ergebnis ist z.B. recht typisch für Strassenhunde aus dem Tierschutz (inbesondere aus Ost- und Südeuropa aber auch heimischen Tierheimen), die über viele Generationen aus Verpaarungen von Strassenhunden hervorgegangen sind. Bei diesen Hunden waren so viele verschiedene Rassen beteiligt, oft weit zurück in der Vergangenheit, dass deren genetischen Signaturen nahezu „verwischt“ sind.
Was bedeutet dies für den Hundehalter?
- Er/sie ist stolzer Besitzer/Besitzerin eines „echten“ Mischling, absolut einzigartig und mit einer besonderen Geschichte.
- Eine Ähnlichkeit in Aussehen und Verhalten zwischen dem Hund und den wenigen noch nachweisbaren Rassen ist eher als Zufall bzw. Ergebnis seiner Sozialisation zu sehen.
- Super-Mutts sehen oft zufällig nach Rassen aus, die in Wahrheit gar nicht mitgemischt haben.
- Es ist eher nicht davon auszugehen, dass Super-Mutts die für eine der gefundenen Rassen bekannten Erbkrankheiten geerbt hat.
- Aufgrund der Vererbung gibt es bei Super-Mutts – unabhängig von den in ihrer DNA gefundenen Rassen – einige „typische“ Merkmale, die gehäuft auftreten:
- Schwarzes oder hell- bis mittelbraunes Fell – unabhängig von der elterlichen Färbung
- Häufig auch braunes Fell mit schwarzen Bereichen am Rücken und an den Seiten
- Weißes Abzeichen auf Brust, Schnauze oder an anderen Körperstellen