Ein Überblick über die Ausbildung zur/m Hundetrainer/in bei cumcane familiari®
NICHT NUR FÜR SCHWEIZER
Wenn man sich für die Ausbildung zum Hundetrainer interessiert, findet man auf dem Markt viele verschiedene Ausbildungsformen und Inhalte. Für mich war eine gute Strukturierung der Ausbildung wichtig, die Möglichkeit des Unterrichts vor Ort, ein hoher Anteil an Praxis und Lehrinhalte nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das alles erfüllt in meinen Augen die „Basisfachausbildung Hundetrainer/in SKN cumcane familiari®“. Die Ausbildungsdauer ist mit zehn Monaten überschaubar, die Termine für die Präsenzseminare sind gut planbar und die inhaltlichen Themen der Ausbildung haben mich überzeugt.
Ich habe die Ausbildung zum Hundetrainer bei cumcane familiari® in der Schweiz im Dezember 2014 abgeschlossen und ich würde mich im Rückblick wieder dafür entscheiden. Die Ausbildung umfasst insgesamt neun Module zusätzlich die Abschlussprüfung. In den 2- bis 4-tägigen Modulen lernt man im Präsenzunterricht die theoretischen und praktischen Grundlagen für die Arbeit mit Hunden und Menschen. Der Grundsatz der Ausbildung von cumcane familiari® ist die gewaltfreie Arbeit mit Hunden auf Basis der Lerntheorie (Wissen wie Lernen funktioniert).
Bereits während der Ausbildung sammelt der angehende Hundetrainer in einer Hundeschule oder einem Verein als (Co-)Trainer Praxiserfahrung (das sogenannte Praxisfeld). Für die Schweiz gibt es bereits ein Netzwerk an Hundeschulen die Praktikumsstellen anbieten, in Deutschland muss man sich ein geeignetes Praxisfeld selbst suchen. Da die Zusammenarbeit der Referenten und Ausbilder länderübergreifend ist, kann man sich bei der Ausbildungsleitung nach empfehlenswerten Hundeschulen und möglichen Praxisfeldern erkundigen.
Ein fester Bestandteil des theoretischen Unterrichts ist das Arbeiten in Lerngruppen. Hier werden verschiedene Themen und Aufgaben in Paar- und Gruppenarbeiten gemeinsam erarbeitet und vorgestellt. Da sich die Gruppenzusammensetzung ständig ändert, lernen sich die Auszubildenden untereinander gut kennen und wachsen als Kurs zusammen. Als interaktives Arbeitsforum während der Ausbildung dient die onlinebasierte Lernplattform Moodle. Hier werden Arbeitsmaterialien und Skripte zum Download zur Verfügung gestellt und Hausaufgaben können zur Bewertung hochgeladen werden. Des Weiteren findet hierüber auch der Informationsaustausch zwischen den einzelnen Modulen statt.
Der Unterricht wird von erfahrenen Referenten und Ausbildern praktisch und theoretisch geleitet. (Mehr Informationen zum Team):
- Esther Hufschmid, Inhaberin und Geschäftsleitung, Ausbildungsleiterin und Fachverantwortung in den Modulen Kommunikation, Gruppen leiten und Didaktik sowie in den Modulen Praxis
- Ute Blaschke-Berthold, Dr. rer. nat, Fachverantwortung in den Modulen Kynologie Grundlagen
- Gerd Schreiber, Fachverantwortung in den Modulen Kynologie Start und Vertiefung, Lerncoach und Praxisberater
Darüber hinaus haben wir noch:
- Fachveratnwortliche für Fütterung, med. Grundlagen und Hund im Recht
- Verschiedene Praxiscoaches
MODUL KYNOLOGIE:
Die kynologische Ausbildung stellt mit fünf von neun Modulen den größten Bereich der Hundetrainerausbildung dar. Hier beschäftigt man sich mit dem Wesen und dem Lernverhalten des Hundes und damit, wie Hundehalter begleitet und gecoacht werden. Ein (sehr kleiner) Auszug aus den Fragen denen man in diesen Modulen theoretisch und praktisch auf den Grund geht: Wie lernt der Hund? Wie kann man Verhalten beeinflussen? Was ist Konditionierung? Was ist ein Verstärker? Was hat Stress mit Lernen zu tun? Warum ist Entspannung im Training so wichtig? Welche Bedürfnisse hat ein Hund? Wie lese ich die Körpersprache des Hundes richtig? Wie plane ich ein Training sinnvoll? Uvm. In der Praxis wird großen Wert auf das Üben des Coaching gelegt. Denn es ist klar: den Hund erreichen wir nur über seine Bezugsperson!
MODUL ERWACHSENENBILDUNG:
Wie das Lernen beim Mensch unterstützt wird, ist Inhalt in den Modulen Erwachsenenbildung. Hier beschäftigt man sich u.a. mit den Grundlagen der Kommunikation, Aspekten der Gruppenleitung, didaktischen Leitfragen, verschiedenen Methoden der Wissensvermittlung sowie der Erstellung von Unterrichtsmaterialien.
DAS MODUL MEDIZINISCHE GRUNDLAGEN:
Gibt einen Einblick über die wichtigsten Erkrankungen des Hundes. Wie sollte eine Notfallapotheke aussehen? Woran erkenne ich eine Magendrehung? Welches sind die gängigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates? Wie reagiere ich bei einem Notfall auf dem Hundeplatz?
DAS MODUL FÜTTERUNG DES HUNDES:
Gibt einen Einblick in den Nährstoffbedarf des Hundes, die verschiedenen Ernährungsmodelle (Trockenfutter, Feuchtfutter, selbstgekochtes Futter, BARF…) und Futterarten. Außerdem wird die Deklaration von Hundefutter genau unter die Lupe genommen.
Zwischen den Modulen gibt es auch regelmäßig Hausaufgaben wie bspw. die Planung einer Trainingssequenz, Erstellung einer Belohnungsliste, Erstellung eines Fließdiagramms (grafische Darstellung eines Übungsablaufs) etc. Die Bearbeitungszeiten für die Hausaufgaben sind fair geplant, so dass man sie trotz Berufstätigkeit gut bewältigen kann.
Als zusätzliche praktische Übungen gibt es einen gegenseitigen Hospitationsbesuch zweier Auszubildender (Tandem) mit anschließendem Reflexionsbericht, sowie den Besuch eines Praxiscoaches zu einer von Auszubildenden selbst geleiteten Unterrichtsstunde. Der Transfer der Theorie in die Praxis wird in der Praxisberatung zusätzlich gestärkt. In Kleingruppen besprechen und erarbeiten die Teilnehmenden via Skype unter der Moderation des Lerncoachs aktuelle Fragen und Anliegen aus ihrem Hundeschulalltag.
Der praktische Unterricht während der Ausbildung findet mit Hund auf dem Bauernhof von „Bauer Fritz“ in der Nähe von Diegenstal (bei Sursee) statt. Es gibt Ferienwohnungen und Ferienzimmer die man direkt am Bauernhof mit Hund buchen kann. Bei der praktischen Arbeit wird immer mit dem eigenen Hund gearbeitet. Auch hier gibt es Paar- und Gruppenaufgaben, bei denen bspw. ein Auszubildender ein Mensch-Hund-Team anleitet. Die verschiedenen Übungen werden nicht nach einem feststehenden Schema erlernt, sondern stets an die Bedürfnisse des jeweiligen Mensch-Hund-Teams angepasst. So lernt man schon während der Ausbildung die verschiedenen Herangehensweisen an eine Fragestellung kennen. Die Praxis wird stets von mehreren Ausbildern begleitet, die den Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite stehen.
DIE ANERKENNUNG DER AUSBILDUNG IN DEUTSCHLAND:
Die Basisfachausbildung Hundetrainer, Hundetrainerin SKN cumcane familiari® ist in der Schweiz anerkannt und befähigt die Absolventen zur Durchführung des in der Schweiz für alle Hundebesitzer verpflichtenden Sachkundenachweis.
In Deutschland benötigt man als gewerblich arbeitender Hundetrainer seit August 2014 eine Erlaubnis nach Paragraph § 11 des Tierschutzgesetzes. Leider gibt es hier bisher keine einheitliche bundesweite Vorgehensweise. Viele Veterinärämter fordern von den Hundetrainern zur Überprüfung der Sachkunde den DOQ Test Pro, ein anschließendes Fachgespräch und eine praktische Prüfung. Inzwischen gibt es hierzu verschiedene Initiativen, die eine einheitliche Durchführung der Anerkennung fordern (Quelle sachkunde-hundetrainer.info).
Nachdem eine Kollegin des gleichen Abschlussjahres sich direkt mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in Verbindung gesetzt hat, um die vorgegebene Überprüfung der Sachkunde im Einzelfall einzufordern, wurde uns nach mehreren Telefonaten und E-Mails und nach Einsendung aller Unterlagen die Sachkunde als Einzelfallentscheidung anerkannt. Es folgte noch eine Vor-Ort-Überprüfung, bei der sich die zuständige Amtsveterinärin eine unserer Unterrichtsstunden angeschaut hat. Daraufhin wurde uns die Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Ausbildung von Hunden nach dem Tierschutzgesetz Paragraph § 11 erteilt.
Fazit: Mich hat die Ausbildung bei cumcane familiari® in fachlicher und didaktischer Hinsicht sehr gut auf den Beruf des Hundetrainers vorbereitet.
Basisfachausbildung Hundetrainerin, Hundetrainer cumcane familiari
“Das Fundament unserer Bildungsarbeit – mit Mensch und Hund – bildet Respekt, Verständnis und eine auf Vertrauen basierende Arbeitsbeziehung. Wir sind überzeugt: Auf dieser Basis werden produktive und nachhaltige Lernprozesse möglich!
Mit unserem Angebot richten wir uns an Menschen, die ihre Leidenschaft für den Hund mit einer umfangreichen und sehr praxisorientierten Ausbildung verbinden möchten. Wir unterstützen die Lernenden, sich Schritt für Schritt die notwendigen Kompetenzen für die Gestaltung von theoretischen und praktischen Lektionen im Bereich der Ausbildung von Hundehaltenden aufzubauen.
Ein kleines Ausbildungsteam mit ausgewiesenen Fachkompetenzen im jeweiligen Fachbereich sowie einem starken Bezug zur Praxis und damit zu den Fragestellungen der Teilnehmenden, garantiert für nachhaltiges und praxisorientiertes Lernen.
INTERESSIERT?
Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen rund um die Basisfachausbildung.”