BARF für den Hund – Darauf sollten Sie unbedingt achten!
Wer einen Hund zuhause hat, der weiß, welch große Verantwortung dessen Haltung mit sich bringt. Ein viel debattiertes Thema stellt die richtige Ernährung dar. Was braucht mein Hund, um fit und vital zu sein, was hat das Alter damit zu tun und auf welche Lebensmittel kommt es besonders an? Dabei findet nicht selten die sogenannte BARF-Ernährung ihren Weg ins Gespräch. Was BARF ist und worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihren Vierbeiner auf diese Weise ernähren wollen, lesen Sie hier.
BARF – BEDEUTUNG UND HERKUNFT
Bei BARF handelt es sich im Grunde um die Rohfütterung von Tieren. Der Name wurde in der Vergangenheit auf unterschiedliche Arten übersetzt. Ursprünglich in den USA an Bekanntheit gewonnen, wurde BARF mit „Born Again Raw Feeders“, zu Deutsch „wiedergeborene Rohfütterer“ gleichgesetzt. Eine andere Übersetzung legt den Fokus auf die Hauptbestandteile dieser Ernährungsmethode und interpretiert die Abkürzung mit „Bones And Raw Food“, also Knochen und rohes Futter.
Im deutschsprachigen Raum ist meistens die Rede von „Biologisch Artgerechter Roh-Fütterung“.
BARF-LiebhaberInnen sehen den Vorteil gegenüber Fertigfutter aus dem Handel vor allem darin, dass durch die individuelle Zusammenstellung des Futters auf die Eigenheiten und besonderen Bedürfnisse eines jeden Hundes eingegangen werden kann. Darüber hinaus hat man als BesitzerIn die Kontrolle darüber, was hineinkommt und kennt den Inhalt ganz genau. Zudem verzichtet man so auf jegliche Geschmacks- und Aromastoffe.
Nebenbei lässt sich BARF-Futter durch die Möglichkeit des Einfrierens in größeren Mengen kaufen, was preisliche Vorzüge mit sich bringen kann. Nach dem Auftauen sollte das Futter innerhalb von 2 bis maximal 3 Tagen verbraucht werden.
DIE INDIVIDUELL PASSENDE ZUSAMMENSETZUNG DES FUTTERS
Soviel zu den Hintergründen, doch wie stellen Sie nun das perfekte BARF-Futter für Ihren Hund zusammen?
Da die passende Zusammensetzung vom Alter, Gewicht und Aktivitätslevel Ihres Hundes abhängt, stellen BARF-Rechner praktische Hilfsmittel zur Berechnung der idealen Futtermenge dar. Dafür müssen Sie lediglich ein paar grundlegende Information zu Ihrem Hund preisgeben.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen die empfohlene Futterzusammensetzung. Achtung: Bei den untenstehenden Zahlen ist stets zu beachten, dass nicht jeder Hund gleich viel braucht und die Futterzusammensetzung stets individuell an das Tier angepasst werden sollte. Diese Zahlen sind demnach als Richtlinien bzw. Standard zu sehen.
Tierische Komponenten
Zwischen 70 und 90 % des Futters sollten aus tierischen Komponenten bestehen. Die eine Hälfte davon aus Muskelfleisch. Die andere Hälfte zu 20% aus Blättermagen bzw. Pansen, 15% Innereien wie Leber, Milz, Lunge etc. und zu 15% aus rohen fleischigen Knochen.
Muskelfleisch bringt Mineralien, Fette, Wasser, Vitamine und Proteine mit sich, während Innereien wie Blättermagen und Pansen zusätzlich wichtige Vitamine beinhalten. Rohe, fleischige Knochen sorgen für ein Extra an Mineralien.
Gemüse und Obst
Etwa 10 bis 30 % der Futterzusammensetzung sollte aus Gemüse und Obst bestehen. Der Fokus liegt hier auf Gemüse. Infrage kommen Blattgemüse, Salat und Wurzelgemüse. Sie liefern Ihrem Hund nötige Ballaststoffe. Obst sollte aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts nur in Maßen gefüttert werden. Am besten gibt man den Gemüsemix zumindest püriert, je nach Verträglichkeit aber gern auch gedünstet oder gekocht, da Hunde Zellulose nur schwer bis gar nicht aufspalten können.
Anmerkung:
Die Futterzusammensetzung wird durch die Fütterung von Kohlenhydraten beeinflusst. Wenn Sie Ihrem Hund Kohlenhydrate zufüttern, sollte auf eine Standard-Zusammensetzung von 70:30 achten (Tierische Anteile : Gemüse und Obst). Wenn Sie keine Kohlenhydrate zufüttern, sollte die empfohlene Verteilung 80:20 betragen.
Vitamine, Mineralien und Öle
Es gibt verschiedene Vitamin-Mineralstoff-Mischungen, die sicherstellen, dass es Ihrem Hund an nichts fehlt. Darin sind essenzielle Vitamine sowie wichtige Mineralien enthalten. Die Zufütterung mancher dieser Vitamine und Mineralstoffe ist für das Tier überlebensnotwendig, da es diese nicht selbst bilden kann.
Für genügend Calcium bietet sich die Fütterung von rohen fleischigen Knochen an. Wenn Sie Ihrem Hund keine Knochen füttern möchten oder er diese einfach nicht verträgt, können Sie alternativ auf Knochenmehl, gemörserte Eierschalen oder Calciumcitrat zurückgreifen. Öle versorgen Ihren Hund noch mit essenziellen Omega-3-Fettsäuren, aber auch mit anderen essenziellen Fettsäuren, die der tierische Körper zum großen Teil nicht selbst bilden kann.
FLEISCHSORTEN
Beim BARFen haben Sie freie Wahl aus allen Fleischsorten. Rind, Geflügel, Lamm, Schaf, Ziege, aber genauso Wild und Pferd sind bedenkenlos möglich.
TIPPS UND TRICKS
- Geben Sie Ihrem Hund nicht zu viele Knochen auf einmal! Knochen sollten mit der Hauptnahrung zusammen gefüttert werden, um das Risiko einer Verstopfung und/oder Knochenkot zu verringern. Wenn Ihr Hund bisher nicht an Knochenkost gewöhnt war, geben Sie Ihm zu Beginn nur kleinere Knochen oder Knorpel, wie etwa Hühnerhälse oder Entenkarkasse, und beobachten Sie ihn beim Fressen gut.
- Sie können auch Ihren Welpen schon getrost BARF füttern. Die artgerechte Fütterungsweise bietet Ihrem Hundenachwuchs alles, was er für eine gesunde Entwicklung braucht. Im Grunde können Sie dem kleinen Hund alles geben, was Sie auch einem ausgewachsenen Tier geben. Lediglich der Fleischanteil sollte beim heranwachsenden Hund noch ein wenig höher sein. Knochen sollten in Maßen verfüttert werden. Für den jungen Hund eignet sich am Anfang am ehesten Knochenmehl für eine ausreichende Calciumversorgung.
- Falls Ihr Hund den Geschmack von rohem Fleisch nicht mag, können Sie es ebenso kochen. Man nennt diese Alternative „BARFen Light“. Kochen Sie aber niemals die Knochen, da diese bei Erhitzung splittern und Schäden im Magen-Darm-Trakt verursachen.
IM ZWEIFELSFALL BEI EINEM EXPERTEN UM RAT FRAGEN!
Viele Hunde haben laut ihrem Besitzer nach einer Umstellung auf die BARF-Ernährung mehr Energie sowie ein schöneres, glänzenderes Fell und wirken schlanker. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob BARFen für Ihren Hund das Richtige ist, da er beispielsweise unter einer empfindlichen Verdauung leidet, fragen Sie am besten einen Tierernährungsexperten.
Wenn Sie jetzt auf der Suche nach einem Ernährungsberater für Ihren Hund sind, hilft Ihnen unser Easy Dogs Trainer und Ernährungsberater für Hund und Katze, Christopher Friemel gern auch überregional weiter.