Wie man mit dem Easy Dogs Trainingstagebuch Alltagstraining das “Leg Dich” übt
DAS EASY DOGS TRAININGSTAGEBUCH IM ALLTAGSEINSATZ BEI HUNDUM, GABY HALATA
Der Parson Russel Otto war 9 Monate alt, als sein Frauchen mit ihm das Training bei HUNDUM begann. Er sollte sein Frauchen täglich ins Büro begleiten. Aus diesem Grund war es ihr Wunsch mit ihm den Grundgehorsam zu trainieren. Ottos Frauchen nutzte zur Trainingsbegleitung das Trainingstagebuch von Easy Dogs. Über den Aufbau des Signalwortes „Platz“ möchte ich an dieser Stelle berichten.
Das Training musste im Alltag immer wieder den aktuellen Umständen angepasst werden. Mit Hilfe der Aufzeichnungen wurden zu große Trainingsschritte vermieden. Warum etwas nicht funktionierte, konnte durch Notizen über den Verlauf und zu Details des Trainings viel besser beurteilt werden. Die Aufzeichnungen gaben uns einen Hinweis darauf, wie die nächsten Schritte des Trainings gestaltet werden konnten. Die Fortschritte und benötigten Zeiträume der Trainingseinheiten wurden durch die Arbeit mit dem Trainingstagebuch transparenter.
Ziel war es, dass Otto sich auf ein Sicht- und Hörsignal hinlegt, auch bei Ablenkungen und bis zu 2 Minuten liegen bleiben kann. Als Hörsignal wurde „Leg’ dich“ ausgewählt und als dazugehöriges Sichtzeichen die flache, auf den Boden weisende Hand. Hör- und Sichtzeichen wurden in die Vokabelliste des Trainingstagebuches eingetragen und daneben die Bedeutung des Verhaltens, welches auf das Signal hin gezeigt werden sollte. Mit Hilfe der Vokabelliste wurde auch klarer, welches Verhalten wir genau erarbeiten wollten.
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Otto war gern überall dabei, er war neugierig und bewegungsfreudig. Das Hinlegen war zu Beginn des Trainings nicht sein Lieblingsverhalten, es sei denn er war richtig müde. Aus dem Grund wollten wir ihm diese Übung ganz besonders schmackhaft machen ;o). Otto sollte lernen, dass sich das Hinlegen durchaus lohnt.
Nach dem Festlegen des Sicht- und Hörzeichens und dem erwünschten Verhalten wurde im nächsten Schritt eine Belohnungshitliste erstellt. Aus dieser Liste war zu erkennen, was für Otto wirklich eine Belohnung darstellte.
So mochte Otto ganz besonders gern Schinkenwürfel, aber auch getrocknete Lunge und Leberwurst aus der Tube gehörten auf die Favoritenliste. Käse war dagegen nicht so sein Ding.
Für ein präzises Training wurde ein Bestätigungsgeräusch/Markersignal aufgebaut und in die Vokabelliste eingetragen. Das sind Hilfssignale, die dem Hund eine genaue Information geben: „Richtig gemacht, Belohnung folgt gleich“. Ottos Frauchen hat das Markerwort „ Yepp“ und einen Clicker aufgebaut. Den Übungsaufbau konnte sich Ottos Frauchen im Bereich „Notizen“ aufschreiben.
Das erwünschte Verhalten wurde von Otto in verschiedenen Motivationslagen gezeigt. Aus der Sitzposition heraus konnte Otto mit der Handführung animiert werden sich ganz kurz zu legen. Dazu führte sein Frauchen ihre flache Hand nach unten zwischen die Vorderpfoten. In den ersten Übungssequenzen erhielt Otto das Bestätigungsgeräusch schon zu Beginn des Hinlegens und seine Belohnung auch in dieser Position. Es brauchte nur einige Übungsschritte und er legte sich hin.
Otto konnte auch im spielerischen Kontext zum Hinlegen animiert werden, in dem mit der flachen Hand auf den Boden geklopft wurde. In dieser Motivationslage legte er sich zügig, so dass die Übung nicht in kleinere Schritte zerlegt werden musste. Besonders gut klappte das auf dem Teppichboden im Wohnzimmer und auf seiner Decke.
Es wurde zu Beginn in häuslicher Umgebung geübt, Wohnzimmer, Küche, Flur, Schlafzimmer und auf seiner Decke. Die Übungen und Ablenkungen wurden im Trainingstagebuch notiert. Dazu wurden die Anzahl der Versuche und die Anzahl der Erfolge festgehalten. Wurde eine Übung nicht erfolgreich absolviert, konnte die nächste Übung so verändert werden, dass Otto sie wieder erfolgreich absolvieren konnte.
Schwierigkeiten gab es beim Übertragen der Übung auf unterschiedliche Untergründe, bei Ablenkungen und bei der Dauer der Übung.
Durch die Arbeit mit dem Trainingstagebuch konnten wir diese verschiedenen Schwierigkeiten aufdecken und durch Veränderungen im Trainingsablauf und den Trainingsumständen das Training verbessern.
Otto legte sich nicht gern, wenn der Untergrund hart oder kalt war. So klappten die Übungen auf dem Teppichboden im Wohnzimmer besser, als im Flur auf dem Parkett oder auf einem Steinboden. Im weiteren Verlauf wurden die Untergründe gewechselt: Teppich, Fleece, Baumwollstoff, ein Fußabtreter, Pappe und Laminat und zum Schluss Fliesen und Steinböden. Auf diese Weise lernte Otto das Hinlegen sich überall lohnen kann. Der Untergrund wurde immer erst gewechselt, wenn er sich sicher und freudig auf das Sichtsignal hin legte. Nachdem er mehrere Untergründe meisterte, verlegten wir das Training in den Außenbereich auf trockene Wiese, Waldwege, Pflaster und Asphalt.
Otto stand nach dem Hinlegen immer sofort wieder auf, um sein Leckerchen abzuholen. Das war im Prinzip ja kein Fehler, führte aber zu mehr innerer Spannung. Die Veränderung im Training bestand darin, zu Beginn auf sehr angenehmen Untergrund zu üben und ihm die Belohnung auch in der liegenden Position zu geben. Aus dem Grund folgte dem Marker unmittelbar das Futterstück im Liegen. Die Veränderung führte zu einem entspannten Liegen, da Otto der Belohnung nicht mehr entgegenkommen wollte. Er hat gelernt, bei der Übung „Leg’ dich“ kommt die Belohnung zu ihm. ;o) Ottos Frauchen notierte sich diese Tipps im Bereich Notizen im Trainingstragebuch.
Mit Hilfe seiner Decke konnten die Übungen parallel in unterschiedlichen Umgebungen weiter geführt werden. Wichtig war natürlich das Üben im Büro. Es wurde aber auch im Park, auf einem Parkplatz, Freisitz und später in einem Restaurant geübt. Das wurde entsprechend im Trainingstagebuch notiert.
Otto ließ sich noch leicht ablenken. So wurde zuerst damit begonnen Ablenkungen im häuslichen Umfeld zu schaffen, Bewegungen intensiviert, in den Taschen gekramt, dann Schranktüren und später Zimmertüren geöffnet und geschlossen, sowie häusliche Gegenstände hin und hergeräumt. Diese Ablenkungen waren wichtige Vorübungen für das Training im Büro. Dabei wurde noch keine Distanz geübt, Otto erhielt das Signal „Leg’ dich“ immer in direkter Nähe seines Frauchens. Die Steigerung der Distanz wurde später separat trainiert.
Otto konnte nach 4 Wochen Training das Signal „Leg’ dich“ auf allen Untergründen ausführen und 2 Minuten liegen bleiben. Die Übung gelang auch bereits unter Ablenkung im Büro, wenn z.B. Kollegen das Büro betraten oder Ottos Frauchen kurz beschäftigt war. Des weiteren konnte die Übung in den Gruppenunterricht übertragen werden. Damit war die Grundlage für die Übung auf Distanz geschaffen.