Schleckerchen im Test

Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Hund mit Futter zu belohnen:

• unterschiedlichste Lebensmittel
  (je nach Vorlieben des Hundes und Bekömmlichkeit für sein Verdauungssystem)
• in unterschiedlichsten Herstellung- und Zubereitungsformen
  (sowohl industriell als auch selbst hergestellt)
• in verschiedensten Darreichungsformen
• aus unterschiedlichen Behältnissen.

Meiner Erfahrung nach haben sie alle ihre Daseinsberechtigung, denn jeder Hund hat seine eigenen Vorlieben. Diese Vorlieben können zudem je nach Situation und Umfeld immens variieren.
Gut, wenn man seinem Hund die Futterbelohnung in der optimal zu ihm, zur Situation und zum Trainingsziel passenden Weise anbieten kann.

Schleckerchen – Was ist das?
Auf den ersten Blick erinnert das Schleckerchen an einen Deo-Roller. In der Tat funktioniert es nach demselben Prinzip. Die Füllung wird feindosiert beim Schlecken über die Rollerkugel abgegeben. Der Hund dreht die Kugel beim Schlecken immer weiter und sorgt dadurch für Nachschub.

Warum überhaupt schlecken?
Ganz einfach: Weil es genüsslich Spaß macht! Schlecken ist eine ganz normale Art der Futteraufnahme wie beißen, kauen oder lutschen. Beobachten Sie mal Ihren Hund, wenn er seinen Napf ausleckt, obwohl da doch gar nichts mehr drin ist. Manche Hunde scheinen auch noch das letzte Duftmolekül aus dem Napf zu schlecken.
Beim Rückblick in die Kindheit gehört das Ab(sch)lecken des Tellers zum Schluss der Mahlzeit mit zu den wohligsten Erinnerungen. Dieses Ritual war (ist?) eine dieser “Genuß pur”-Situationen, an die sich wohl fast jede/r von uns erinnern kann. Geben Sie es zu. ;-)

Mein erster Eindruck

• Das Schleckerchen kommt in einem neutralen weiß mit Aufkleber daher
• Die Form ist ansprechend geschwungen ohne Kanten oder Ecken
• Es liegt gut in der Hand und ist angenehm leicht
• Die Größe ist für mich gerade recht, nicht zu groß und sperrig und auch nicht zu klein.

Warum das Schleckerchen?
Viele Gründe sprechen dafür

• Das Material des Schleckerchens ist absolut lebensmittelecht
• Es kann spielend leicht in seine vier Einzelteile zerlegt und wieder zusammengesetzt werden (und hat ungezählte Demontage- und Wiederzusammenbau-Aktionen zahlreicher Tester über Wochen und Monate ohne “Ermüdungserscheinungen” überstanden
• Es lässt sich ebenso leicht reinigen
• Zuguterletzt: Ich bin faul! Ich habe keine große Lust auf Experimente und verlasse mich gerne auf die Erfahrungen, die zuverlässige Kollegen/innen im Rahmen ihrer eigenen Prüf- und Testreihen gesammelt haben.

Vorteile nicht nur im Training
Ein Vorteil beim Schlecken liegt darin, dass der Hund meist ruhig auf der Stelle steht oder sitzt. Die meisten Hunde, an denen ich das Schleckerchen in den vergangenen Wochen getestet habe, haben vor lauter Genuss förmlich die Augen verdreht. Viele waren derart in den Vorgang des Schleckens vertieft, dass hinter ihnen die sprichwörtliche Bombe hätte einschlagen können, ohne dass dies sie großartig irritiert hätte. Durch die Handhabung und natürlich auch durch den entsprechenden Inhalt lässt sich der Hund in vielen unterschiedlichen Positionen erstaunlich schleckfokussiert halten. Das kann besonders in anspruchsvollen Begegnungssituationen von großem Vorteil sein.

Ähnlich wie bei der Futtertube bestimmen Sie über den Inhalt. So können Sie Ihrem Hund helfen, wenn er z.B.

• Unverträglichkeiten oder gar Allergien gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder bestimmten Inhaltsstoffen hat
• krank ist und deshalb zumindest über einen bestimmten Zeitraum eine besondere Ernährung braucht
• im Rahmen des Trainings auch über die Futterzusammensetzung unterstützt werden soll
• etwas Umfang verlieren sollte, denn Sie bestimmen nicht nur über den Inhalt an sich, sondern können Ihren Hund über das Schleckerchen mit geringsten Mengen optimal belohnen
• Probleme mit bestimmten Geräuschen hat, die beim Lecken oder Nuckeln an z.B. verschiedenen Futtertuben entstehen. Beim Schleckerchen habe ich keinerlei “Nebengeräusche” feststellen können.

Schwachpunkte
Ja, es gibt sie!

• Der Mensch braucht evtl. ein paar Versuche, bis er die richtige “zähdünnflüssige” Konsistenz der Füllung ausgetüftelt hat, die seinem Hund das rechte Maß an stetem Nachschub beim Schlecken gewährleistet
• Manche Hunde zögern, wenn man ihnen das sorgsam gefüllte Schleckerchen das erste Mal hinhält. Den allermeisten dieser Zögerlinge hilft ein Schuss Öl in der Füllung und/oder Drehen der Kugel, bis diese wirklich rundum gut angefeuchtet ist. Hat der Hund erst einmal zu schlecken begonnen, gibt es meist kein Halten mehr.

Fazit:
Ich fand die Idee des Schleckerchens spontan gut, schon wegen der oben aufgezählten Vorteile. Allerdings hatte ich nicht erwartet, welche Begeisterung dieses kleine Teil bei fast allen von mir getesteten Hunden auslösen würde.
Ich mag es tatsächlich kaum mehr missen. Es ist in den letzten Wochen zu einem wichtigen Bestandteil meines Trainings und der Belohnung allgemein geworden. Die selig verdrehten Augen der schleckenden Hunde haben mich überzeugt.

Danke den Easy Dogs, dass ich dieses Produkt für sie auf Herz und Nieren prüfen durfte. Danke auch an Manuela Zaitz, die mir das Testschleckerchen zur Verfügung gestellt hat.

Ideen:
Ich persönlich fände bunte Schleckerchen toll, am besten auch noch mit Logo-Aufdruck! Auch in Katzenkreisen herrscht großes Interesse am Schleckerchen. Hier wäre allerdings wohl eine etwas kleiner Variante mit kleinerer Kugel besser. Auch für in ihrer Motorik eingeschränkte Menschen ist das Schleckerchen eine tolle Möglichkeit der Belohnung, denn man braucht es ja einfach nur mit dem Roller nach unten zu halten. Alles weitere erledigt der Hund mit Begeisterung und Genuss.