Trainingspraxis bei Begegnungsproblemen des Hundes: Meideverhalten in Begegnungssituationen markern – ja oder nein?
In diesem Beitrag geht es um die Beantwortung zwei für mich wichtiger Fragen:
“WARUM ICH UNERWÜNSCHTES VERHALTEN NICHT GEZIELT VERSTÄRKE.”
und
“WARUM ICH MEIDEVERHALTEN NICHT MARKERE.”
Vorneweg, um diesen Artikel wirklich verstehen zu können, braucht es Hintergrundwissen(*) im Hinblick auf die Lerntheorien, auf Konfliktverhalten und Körpersprache bei Hunden.
Wenn du diese Fragen liest, wirst du vermutlich beim ersten Teil denken “Warum braucht es denn dafür eine Erklärung, ist doch klar, dass man unerwünschtes Verhalten nicht verstärken will!” Wenn du aber den zweiten Teil liest, wirst du vielleicht eine Augenbraue hochziehen oder die Stirn runzeln.
Bei einer meiner Fallstudien (ein mehrseitiges Skript mit allen relevanten Informationen zu Hund und Bezugsperson, u.a. auch Gesundheitszustand, Trainingshistorie usw.), die als Ausbildungsinhalt einer Hundetrainer:innen-Ausbildung genutzt wird, hat eine Sequenz aus insgesamt über einer Stunde Videomaterial für Fragen und Diskussionen der Auszubildenden bzw. Absolvent:innen hinsichtlich des (bei mir nicht vorhandenen) Hineinmarkerns in Meideverhalten gesorgt. Eine dieser Absolventinnen hat sich dann dankenswerter Weise bei mir gemeldet und mir damit den Impuls gegeben, diesen Artikel zu schreiben, der aufgrund seiner spannenden Details bestimmt für viele Trainer:innen (in Ausbildung) oder Dogwalker:innen und durchaus auch für Hundehalter:innen mit einem Hund mit Begegnungsproblemen interessant ist.
Konkret geht es um diese Szene:
Im Video ist eigentlich durch das, was ich sage und die Untertitel schon erklärt, worum es geht. Pumba zeigt in diesem Ausschnitt Meideverhalten gegenüber einer Fremdperson, die in etwa sechs Metern Entfernung auf einer Bank sitzt. Das Video ist bei unserem ersten Termin entstanden. Ins Training kamen Caro und Pumba, weil sie feststeckten. Caro war zu dieser Zeit (2019) Hundehalterin in Ausbildung zur Trainerin und Pumba war damals sehr reaktiv, ist bei allen möglichen Auslösern (Fußgänger, Radfahrer, Autos, Skater, Hunde, usw.) in die Leine gesprungen und hat gebellt. Ohne Sicherung durch die Leine wäre er zu diesem Zeitpunkt auch auf den Auslöser losgerannt und hätte mindestens geschnappt. Caro hatte, bis sie zu mir kam, für das Hinschauen zum Auslöser (eine mögliche Interpretation der Trainingstechnik “Click für Blick”, die ich so grundsätzlich nicht praktiziere und auch nicht anleite) gemarkert, und Meideverhalten, wie es im Video zu sehen ist, verstärkt. Beides hat Nachteile, weshalb ich persönlich es bei meinen Klienten grundsätzlich nicht anleite, denn in beiden Fällen bekommt der Hund positives Feedback für eigentlich unerwünschtes Verhalten.
An dieser Stelle geht mein großer Dank an Caro. Sie hat sich dazu bereit erklärt ihr Coaching bei mir damals für meine Fallstudie zur Verfügung zu stellen. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Das eigene Verhalten zu reflektieren, Unterstützung bei jemandem zu suchen, der mehr Erfahrung mitbringt als man selbst – das ist für mich eine der wichtigsten Eigenschaften als (angehende) Hundetrainer:in oder Verhaltensberater:in. Sich so zu zeigen erfordert Mut und die Bereitschaft persönlich und fachlich zu wachsen. Und Caro hat seit dem Coaching bei mir nicht damit aufgehört zu wachsen.
Ich höre die Aufschreie:
- “Ruhiges Hinschauen zum Auslöser ist doch kein unerwünschtes Verhalten!”
- “Weggehen und schnuppern ist doch kein unerwünschtes Verhalten, das ist doch voll toll, dass er das zeigt!”
- “Das kann man doch auf jeden Fall markern, ist doch viel besser als in die Leine springen und bellen, kleinschrittiges Training und so!”
Ja, aber: Wenn ich kleinschrittig trainiere, dann überlege ich mir zuallererst, wie mein Endverhalten, mein Trainingsziel, aussehen soll.
Bei Hunden mit Begegnungsproblemen ist das meistens (formuliert aus der Sicht des Hundes):
“Den (ursprünglichen) Auslöser wahrnehmen und daraufhin entspannt daran vorbeigehen, auch wenn der Abstand nur eineinhalb Meter beträgt.”
Und:
“Wenn ich nicht entspannt vorbeigehen kann, weil der Abstand zum Auslöser zu gering oder meine Tagesform schlecht ist oder aus irgendeinem anderen Grund, dann wende ich mich meinem Menschen (Blickkontakt, Kopf-/Körperabwenden, Herankommen) zu, damit er mich unterstützen kann.”
Diese beiden Trainingsziele schaffen Sicherheit! Der Hund lernt, dass er selbst handlungsfähig ist. Er lernt mit allen möglichen Situationen selbstwirksam umzugehen. Zum großen Teil ohne dass Unterstützung durch die Bezugsperson überhaupt noch notwendig ist und falls doch, dann weiß er, wie er diese bekommen kann. Der Mensch kann sich sehr bald darauf verlassen, dass sein Hund selbstständig gut zurecht kommt und Bescheid gibt, falls das einmal nicht so ist.
Das ruhige Hinschauen zum Auslöser zu markern kann für beide Trainingsziele selbstverständlich ein Einstieg sein. Aber es gibt mehrere Nachteile, wegen derer ich es nicht anleite:
- Für die Bezugsperson ist vor allem am Anfang des Coachings nicht immer klar erkennbar, ob der Hund nun gelassen beobachtet oder ob er bereits im Blickfixieren ist. Blickfixieren ist ein Frühwarnzeichen für Aggressionsverhalten. Das möchte ich nicht markern und damit als “gut” und “erwünschtes Verhalten” für den Hund kennzeichnen.
- Oft wird über einen viel zu langen Zeitraum das Hinschauen zum Auslöser gemarkert. So lange, bis der Hund glaubt, dass das das gewünschte Verhalten ist. Damit kippt die Trainingswaage in Richtung “hinschauen” – und “wegschauen” wird für den Hund immer weniger zur Option.
Hinschauen ist aber im Gegensatz zu wegschauen kein deeskalierendes Verhalten. Verstärke ich also häufiger das Verhalten “hinschauen” anstatt das Verhalten “wegschauen”, schieße ich mir auf meinem Weg zum Trainingsziel ins Knie. - Hunde lernen schnell. Wann immer möglich, sollte das Markersignal und der passende Verstärker für ein Verhalten kommen, das dem Trainingsziel am nächsten kommt oder ihm sogar schon entspricht. Wenn die Trainingsbedingungen so gewählt sind, dass echtes belohnungsbasiertes Training wirklich möglich ist (= der Hund kann erwünschtes Verhalten oft und ohne großen Aufwand zeigen), dann ist es schlicht und ergreifend nicht notwendig und auch nicht sinnvoll ein Verhalten auf der alleruntersten Stufe zu markern und zu verstärken.
Das ist im Video mit Pumba sehr gut zu sehen, wie ich finde. Ihm ein bisschen Zeit geben und durch das eigene Verhalten Ruhe und Gelassenheit vermitteln – mehr ist nicht notwendig, damit er nicht nur zum Auslöser hin-, sondern völlig problemlos auch wieder wegschauen kann. Das Hinschauen zu markern und zu verstärken wäre dementsprechend nicht die Information, die ich dem Hund geben möchte.
- Menschen tun das, was funktioniert. Und das Hinschauen zu markern funktioniert am Anfang sehr sehr gut. Der Hund unterbricht sein Verhalten, wendet sich oft sogar dem Menschen zu. Der freut sich und – sein Verhalten wird verstärkt: Er wird künftig öfter das Hinschauen markern und damit landen wir wieder bei Punkt 2.
- Selbst wenn man eindringlich erklärt, dass das Markern fürs Hinschauen nur der Einstieg sein darf – bei den Teams, die ich ins Coaching bekomme, erlebe ich es immer und immer wieder, dass diese Info nicht bei ihnen angekommen ist. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass jedes Gehirn beim Lernen neuer Dinge andere Inhalte als wichtig verbucht und von einmal gehört haben nur selten etwas ins Langzeitgedächtnis wandert, geschweige denn es von eine:r mehr oder weniger gestressten Hundehalter:in alleine genau so umgesetzt werden kann, wie die Trainer:in sich das gedacht hat.
KOMMEN WIR JETZT ZUM MEIDEVERHALTEN:
Meideverhalten ist eine Reaktion, die zu den 5 Fs (in der Regel liest man nur von 4 Fs, faint wird leider oft noch nicht mit erwähnt in der einschlägigen Literatur), den 5 möglichen Konfliktreaktionen von Hunden (und z.B. auch Menschen) gehört:
- Freeze = Einfrieren, also erstarren und handlungsunfähig sein
- Fiddle = Nervöses Herumkaspern, ganz häufig als Spielverhalten fehlinterpretiert
- Faint = Ohnmachtshaltung, i.d.R. nur bei traumatisierten Hunden beobachtbar
- Fight = Kämpfen, also nach vorne gehen
- Flight = Flüchten, also davon laufen ODER EBEN MEIDEVERHALTEN ZEIGEN
Diese Konfliktreaktionen werden nicht über die rationalen Denkprozesse des Vorderhirns gesteuert. Sie kommen aus dem viel schnelleren vegetativen (autonomen) Nervensystem. Ein Hund im Konflikt denkt nicht nach. Er nutzt keine sinnvolle, bewusst gewählte Strategie, um die Situation zu lösen.
Aber genau das ist doch mein Trainingsziel! Mein Hund soll sich bewusst für mehr Abstand zum Auslöser entscheiden, wenn dieser ihm zu nah ist, er soll mir Bescheid geben, wenn er meine Unterstützung braucht, weil er die Situation gerade nicht alleine mit einer bewusst gewählten Strategie lösen kann.
Das Verhalten in autonomen Konfliktreaktionen möchte ich deshalb grundsätzlich nicht verstärken. Diese Gefahr besteht immer, auch wenn der Hund scheinbar gerade eh nichts lernt. Denn wir können nicht hineinschauen ins Hundegehirn und meine Erfahrung zeigt, dass viele Hunde auch in hohen Erregungslagen früher oder später an den Punkt gelangen, an dem sie das Markersignal wieder wahrnehmen und so schnell der Meinung sind, dass ihr Konfliktverhalten das ist, was sie zeigen SOLLEN.
Die Entscheidung zu treffen, was ich auf keinen Fall verstärken will, ist der zweite Schritt, wenn ich vernünftig kleinschrittig trainieren möchte.
Bei mir ist das definitiv nicht das Verhalten, das während einer Konfliktreaktion gezeigt wird. Ich möchte Denken verstärken. Wer denken kann, braucht ein Mindestmaß an Gelassenheit, ohne die geht der Organismus auf Autopilot. Ein Hund im Konflikt ist kein gelassener Hund. Es ist ein Hund, der unter mehr oder weniger starker Spannung steht und ich sehe es als meine Aufgabe an, dem Hund aus dieser Spannung, diesem Konflikt, herauszuhelfen, bzw. seinen Menschen dazu anzuleiten, wie er das tun kann und definitiv nicht, den Hund in seinem Konflikt und dem dabei gezeigten Verhalten über das Markersignal zu transportieren “Hey, das ist gut was du da machst, dafür hast du dir eine Belohnung verdient!”
Und ja, ich weiß, was jetzt kommt:
- “Aber der Marker verbessert die Stimmung, der Hund dreht sich daraufhin vielleicht um und dann kann ich ihn dafür belohnen.”
- “Aber Meideverhalten ist ja nicht so schlimm, der Hund tut ja niemandem was, sondern deeskaliert doch sogar!”
Beides ist richtig. Aber der Punkt ist: Der Hund ist im Konflikt und wenn er durch sein Konfliktverhalten den Konflikt nicht lösen kann, dann muss er zwangsläufig die Strategie ändern. Denn so funktioniert lernen. Wenn Meideverhalten nicht funktioniert, dann wechseln die meisten Hunde, mit denen ich zu tun habe zu welchem anderen Konfliktverhalten?
Genau, zu “fight”, sie gehen nach vorne und das oft mit einer Heftigkeit, die sowohl die Bezugsperson als auch den Auslöser oder in dem Fall dann eben das “Opfer” mal so richtig in Angst und Schrecken versetzt. Und damit hat der Hund den funktionalen Verstärker, den er durch das Meideverhalten nicht bekommen konnte: Er kriegt Abstand zum Auslöser. Entweder, weil der zurückschreckt oder einfach weitergeht oder weil seine Bezugsperson ihn wegzieht und künftig anfängt immer größere Bögen mit dem Hund zu schlagen, immer weiter auszuweichen bei immer mehr potentiellen Auslösern.
In Meideverhalten hineinzumarkern ist für mich genauso unklug, wie in jedes andere Konfliktverhalten hineinzumarkern.
Ein Hund im Konflikt braucht kein Markersignal für im Konflikt gezeigtes Verhalten, sondern etwas, das ihm hilft seine Anspannung loszuwerden, OHNE ihm gleichzeitig zu transportieren, dass wir sein aktuell gezeigtes Verhalten gut finden und er sich einen Verstärker verdient hat.
Ich möchte nochmal deutlich klarstellen:
Natürlich kann man in Konfliktverhalten hineinmarkern und wenn man eine richtig gute Trainer:in ist, dann bietet man dem Hund nach dem Markersignal den funktionalen Verstärker an (der in vielen Fällen eine Distanzvergrößerung ist) und der Hund kann so lernen, dass er mit der Situation umgehen und gar nicht mehr in Konflikt geraten muss. Aber diese Vorgehensweise birgt viele Risiken, hat einige Nachteile und ist vor allem nichts für ungeübte Menschen.
Das Ganze korrekt umzusetzen ist selbst für erfahrene Trainer:innen etwas, wo sie sehr genau schauen müssen, ob sich das Verhalten tatsächlich in die richtige Richtung entwickelt (und das zeigt sich schon nach wenigen Malen markern, ich rede hier von zwei, drei Markersignalen und anschließendem funktionalen Verstärker), für ganz normale Hundehalter:innen ist es schlicht und ergreifend unmöglich das zu tun.
Mal ganz abgesehen davon, dass ihnen das notwendige Hintergrundwissen und das Trainingshandwerk fehlt (Timing, Verstärker, Belohnungsrate, Belohnungspunkt, Trainingswaage, usw.), stehen sie zu Beginn des Coachings meist selbst unter starkem Stress, haben Angst und müssen kleinschrittig lernen, wie sie ihren Hund so unterstützen können, dass wir unseren gesetzten Trainingszielen näher kommen und uns auf dem Weg dorthin nicht kolossal verfahren.
Deshalb muss der erste Trainingsschritt aus meiner Sicht immer der sein, den Menschen dort abzuholen, wo er steht und das ist einfach nicht bis zu den Ohren in Trainer:innen-Wissen und -Können. Ich beginne deshalb mit einfachen Dingen, wie z.B. den Menschen darauf aufmerksam zu machen, was sein Hund da eigentlich gerade tut, wie Konfliktverhalten aussieht, wie die Körpersprache des Hundes zu interpretieren ist. Wenn der Mensch das weiß, dann können wir anfangen wirklich erwünschtes Verhalten (siehe Trainingsziele) mit dem Markersignal einzufangen und eine passende Belohnung, ideal ist natürlich auch hier ein funktionalen Verstärker, anzubieten. Und ich beginne damit, den Menschen anzuleiten, wie er seinen Hund in Konfliktsituationen unterstützen kann.
Hier kommt der Bindungsaspekt ins Spiel:
Social Support, soziale Unterstützung, ist für mich das Mittel der Wahl.
Dem Hund beruhigend zureden, ihn halten, ihn anfassen, sofern ihm das hilft oder ein konditioniertes Entspannungssignal nutzen. Selber aushalten lernen, dass der Hund gerade in einer für ihn schwierigen Situation, wütend, ängstlich oder frustriert ist, ohne in blinden Aktionismus zu verfallen. Eben nicht in diesen Situationen das Markersignal zu nutzen, sondern wegzugehen von der bewussten Verhaltensebene, auf der der Hund doch ohnehin gerade nicht ist, hin zur emotionalen Ebene, auf der der Hund in solchen Situationen die Erfahrung machen kann, dass seine Bezugsperson ihn auffängt.
Um auf den Videoausschnitt zurückzukommen:
Pumba fängt nach sehr kurzer Zeit an, wieder das Verhalten zu zeigen, das ich wirklich verstärken möchte: Er setzt sich bewusst mit dem Auslöser, der Fremdperson auf der Bank, auseinander und entscheidet sich dann bewusst dafür, Kontakt zu mir aufzunehmen. Ein oder zwei Mal verpasse ich das sogar und ich gebe kein Markersignal, obwohl er da natürlich eins verdient hätte. Aber auch ich bin hin und wieder Opfer der Aufmerksamkeitsteilung und nicht zu 100% multitaskingfähig.
Ich belohne ihn dafür mit Futter (dass er wieder fressen kann zeigt, dass sein Erregungslevel wieder niedriger ist als vorher) und natürlich kommt der Auslöser nicht näher. Pumba lernt also, dass es eigentlich ganz ok ist, sich den Menschen mal etwas genauer anzusehen, dass er dazu aber in sicherer Entfernung bleiben kann und ich ihm zuhöre. Stünde die Person auf, würde ich Pumba mit Futter so belohnen, dass er dadurch den Abstand zu dem Menschen vergrößern kann. Er soll wissen, dass ich sein Problem sehe und ernst nehme. Da er vorher Kontakt zu mir aufgenommen hat, ist das Weggehen kein Meideverhalten! Es ist bewusst ausgeführtes deeskalierendes Verhalten, das ich durch den gut gewählten Belohnungspunkt bei Pumba herstellen kann. Nach ein paar Wiederholungen wird er selbst auf die Idee kommen mich zuerst anzuschauen und sich dann vom Auslöser wegzubewegen, was ich dann wiederum mit Futter verstärken kann. Und schon habe ich zwei Verstärker für bewusst gewähltes Weggehen: Den funktionalen und entscheidenden Verstärker “Abstandsvergrößerung” und ein leckeres Stück Futter, das mir noch dazu einen Hinweis auf Pumbas Erregungslage gibt.
Pumba lernt so, dass es sinnvoll ist, sich an mich zu wenden, wenn er selber nicht weiter weiß. Mein Vorgehen zielt also in diesem Fall sowohl auf Trainingsziel 1, als auch Trainingsziel 2 ab.
ZUM SCHLUSS:
Niemand muss das so machen oder so sehen wie ich. Und ja, natürlich machen viele Kolleg:innen Dinge anders als ich, sind damit ebenso erfolgreich und das ist auch völlig in Ordnung so. Mein Artikel soll erklären, warum ich was wie tue und warum ich bestimmte Dinge eben nicht tue. Dass ich Meideverhalten grundsätzlich nicht markere, es nicht an Klienten vermittle und auch in den Trainer:innenfortbildungen, die ich regelmäßig gebe, immer wieder auf die Risiken, Nachteile und Gefahren hinweise, ist das Ergebnis all dessen, was ICH in über 15 Jahren als Verhaltensberaterin gelernt habe. In der Theorie, vor allem aber auch in der Praxis mit hunderten unterschiedlichen Mensch-Hund-Teams.
(*) Wenn ich das alles im Detail hier erkläre, dann wird das kein Blogartikel, sondern ein Buch – und zwar ein ziemlich dickes. Deshalb verweise ich an den entsprechenden Stellen auf weiterführende Artikel, in denen du dir Hintergrundwissen aneignen kannst. In meinem Buch “Hunde achtsam führen” findest du übrigens jede Menge Hintergrundwissen kombiniert mit der Quintessenz dessen, was ich seit 2001 über Hunde, deren Training und unser Zusammenleben mit ihnen gelernt habe. Außerdem halte ich zu den Themen bedürfnis- und bindungsorientierter Umgang und belohnungsbasiertes Training auch immer wieder Webinare. Die ganz sicher auch für (angehende) Hundetrainer:innen interessant sind.