Der Reitbegleithund: Ausbildung, Ausrüstung, Pflege und Gesundheit
DAS GLÜCK DER ERDE LIEGT NICHT NUR AUF DEM RÜCKEN DER PFERDE
Für Menschen, die in den Genuss kommen mit Pferd und Hund leben zu dürfen, bietet sich nichts mehr an, als die schönsten Freizeitbeschäftigungen mit unseren vierbeinigen Weggefährten zu vereinen. Mit Hund und Pferd gemeinsam unterwegs zu sein, ist ein sehr schönes Erlebnis.
Damit die gemeinsame Aktivität allen Beteiligten Freude bereiten kann, gilt es Einiges zu beachten. Der Weg hin zu dem ersten gemeinsamen Ausritt, basiert auf in kleinen Schritten aufgebauten und dadurch erfolgreichen Übungseinheiten für Hund und Pferd, dazu später mehr. Das harmonische Zusammenspiel der so unterschiedlichen Individuen Hund (Beutegreifer), Pferd (Fluchttier) und Mensch erfordert ein hohes Maß an Anpassungsleistung und Impulskontrolle. Ist der Grundstein für eine vertrauensvolle Arbeit erst einmal gelegt, steht gemeinsamen Ausritten zu dritt nichts mehr im Weg.
PRAKTISCHE AUSRÜSTUNG FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM REITBEGLEITHUND
PFERD:
Die Ausrüstung ihres Pferdes sollte zweckmäßig und in einem guten Zustand sein, so dass sie das Pferd in seiner Bewegungsfreiheit nicht einschränkt und Sicherheit gewährleistet ist.
- Sicherheitsdecke
- Reflektorbänder für die Beine
HUND:
Ein gut passendes und gepolstertes Brustgeschirr ist für einen Reitbegleithund unerlässlich. Bedenken Sie bitte, dass vom Pferd aus noch stärkere Kräfte auf Ihren Hund einwirken als vom Boden aus. Die Verletzungsgefahr für Ihren Hund ist am Halsband deutlich höher als am Geschirr. Er könnte, wenn etwas Unvorhersehbares geschieht, sogar einen Genickbruch erleiden.
- Sicherheitsdecke
- Reflektorbänder für die Beine
- Sicherheitsgeschirre mit Reflektoren
- Signalhalsband mit Reflektoren bzw. integrierten Lichtern
- Je nach Hundetyp ist ein Regen- und/oder Wintermantel in der kalten Jahreszeit empfehlenswert
- Je nach Hund und Zustand der Hundepfoten ist ein Pfotenschutz notwendig
Des weiteren benötigen Sie je nach Größe Ihres Hundes und Ihres Pferdes eine mindestens zwei Meter lange Leine. Diese sollte:
- längenverstellbar,
- mit Schlaufen versehen sein, so dass der Hund vom Pferd aus leicht an- und abgeleint werden kann,
- griffig sein,
- nicht zu dick sein (damit Sie gegebenenfalls Zügel und Leine in einer Hand halten können),
- Zugkraft aushalten können,
- stabil sein und die Beschaffenheit des jeweiligen Karabiners sollte dem Gewicht Ihres Hundes entsprechen.
Benutzen Sie keine:
- lange Schleppleine, da dies das Verletzungsrisiko erhöht
- Flexileine (=Ausrollleine), denn auch hier besteht gerade durch die dünne Schnur erhöhte Verletzungsgefahr
MENSCH:
- Reithelm
- Bauchtasche
- Packtaschen
- Sicherheitsweste
- Sicherheitsleuchte
- Wasser und Wassernapf
- Kotbeutel
- Pfeife zum Abrufen Ihres Hundes
Rufen Sie sich Ihre Belohnungslisten für Pferd und Hund nochmals in Erinnerung und packen Sie verschiedene Belohnungen für das Training ein.
Für den Rückruf Ihres Hundes können Sie gerne eine Pfeife benutzen, sofern Ihr Pferd diese im Training bereits kennengelernt hat. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie das Pferd langsam an das neue Geräusch gewöhnen.
Findet Ihre gemeinsame Tour am Abend statt, achten Sie bitte darauf, Ihr Gespann gut sichtbar zu machen. Folgende Dinge sind nützlich:
- eine Sicherheitsdecke für Hund und Pferd,
- eine Sicherheitsweste für den Reiter,
- Reflektorbänder an den Pferde- und Hundebeinen ,
- eine Leuchte die an der linken Seite des Reiters befestigt wird.
- Denken Sie an warmen Tagen und auf langen Touren immer an ausreichend Wasser für Hund, Pferd und Mensch.
MARKERSIGNALE ERLEICHTERN DIE AUSBILDUNG ZUM REITBEGLEITHUND
Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Beschränken Sie sich in der gemeinsamen Arbeit nicht auf die Nutzung des Clickers, sondern bauen Sie bereits im Vorfeld für jedes Tier ein eigenes Markerwort auf. So haben Sie beide Hände frei und können Ihre Tiere präzise und individuell bestärken.
Grundsätzlich gilt:
Zeigt Ihr Hund im Verlauf des Trainings Verhalten, welches Sie sich wünschen, dann scheuen Sie sich nicht, dieses mit dem Markersignal einzufangen und zu belohnen. Das heißt: Vor der eigentlichen Belohnung geben Sie immer Ihr Markersignal.
Setzen Sie als Belohnung nicht nur Futter ein, denken Sie an an das Gewicht Ihres Vierbeiners und achten Sie auf vielseitige Belohnungen z.B. Spielzeuge, verbales Lob, positiv aufgebaute Tricks etc..
Denken Sie auch an die funktionalen Verstärker, die uns unsere Umwelt bietet. Nutzen Sie vielfältige Belohnungen, wie beispielsweise schnüffeln, Tempiwechsel, gemeinsames Beobachten von Wild, Suchaufgaben und werden Sie kreativ!
GESUNDHEIT UND PFLEGE DES REITBEGLEITHUNDES
Da alle Tiere bei einem gemeinsamen Ausritt eine gewisse Strecke meistern, sollte vorab unbedingt ein Gesundheitscheck für beide durchgeführt werden.
Bedenken Sie im Training auch das Alter Ihres Hundes:
Mit Welpen und Junghunden bis circa einem Jahr können Sie bereits die Anwesenheit des Pferdes und erste kleine gemeinsame Übungen beginnen. Unterlassen Sie zu weite Strecken, um die Gelenke des Junghundes nicht zu überlasten. Mit dem ersten gemeinsamen Ausritt lassen Sie sich Zeit bis Ihr Youngster mindestens ein Jahr alt ist.
Vorsicht ist auch bei den älteren Semestern geboten: Passen Sie die Strecke immer den Möglichkeiten des Hundes, entsprechend seiner Leistungsfähigkeit, an.
Denken Sie zu Beginn des Trainings daran, dass das Begleiten des Pferdes zunächst eine ungewohnte Betätigung und anstrengende Belastung für Ihren Hund ist. Kondition muss zunächst aufgebaut und Aufmerksamkeitsteilung erlernt werden, das heißt, Ihr Hund muss erst einmal lernen, sich mit den vielen Reizen gleichzeitig auseinanderzusetzen (Umwelt, Pferd, Mensch, andere Verkehrsteilnehmer, verschiedene Gerüche usw.).
Bitte überfordern Sie Ihre Tiere nicht. Achten Sie sehr genau auf die jeweilige Tagesverfassung und den Gesundheitszustand Ihrer Lieben. Wie beim Menschen führen ungewohnte Aktivitäten auch beim Hund zu Muskelkater. Beobachten Sie Ihren Hund nach der Trainingseinheit gut, achten Sie auf das richtige Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung.
Die Betrachtung des Körperbaus, die Größe des Hundes und die anatomische Beschaffenheit der Hundenase sind wichtige Grundvoraussetzungen um das Potential des Hundes richtig einschätzen zu können.
Neben den physischen Ruhephasen sind Pausen wichtig, um das Erlebte und Gelernte zu verarbeiten. Die Zusammenarbeit zweier so unterschiedlichen Lebewesen erfordert ein hohes Maß an Anpassungsleistung und Impulskontrolle.
Das Reittempo passt sich den Fähigkeiten des Hundes an, auch ein Hund kann sich über eine schöne Galoppstrecke freuen. Zum Schutz der Gelenke, von Hund und Pferd, ist es selbstverständlich, dass nur auf weichen Wegen höhere Gangarten geritten werden.
Insbesondere im Sommer empfehle ich Ihnen die kühlen Stunden am frühen Morgen oder späten Abend zu nutzen. Der Kreislauf Ihres Vierbeiners wird es Ihnen danken. Vor allem Asphaltstrecken geben viel Hitze ab und können die Pfoten Ihres Hundes stark belasten. Bitte kontrollieren Sie regelmäßig den Pfoten- und Krallenzustand, lassen Sie dies zum gleichen Ritual werden wie das Auskratzen der Hufe nach dem Ausritt. Bedenken Sie weiterhin, dass die Fellfarbe und -beschaffenheit Ihres Vierbeiners Einfluss auf den Wärmehaushalt hat. Hat ihr Hund viel und evtl. dunkles Fell bzw. Probleme bei Wärme, sind eine Schur und/oder Ausritte im kühlen Wald empfehlenswert. Wir sind im Sommer häufig am Abend mit Pferden und Hunden an einen nahe gelegenen Fluss geritten. Beim Plantschen hatten alle viel Spaß!
DER WEG ZU EINEM STARKEN TRIO MENSCH-PFERD-HUND – WERTVOLLE TIPPS FÜR EINEN NACHHALTIGEN TRAININGSAUFBAU
Die Basis eines harmonischen Miteinander ist ein respekt- und vertrauensvoller Umgang. Ein wichtiges Werkzeug für das Training ist das „Zeigen & Benennen“. Dies stellt eine Möglichkeit dar, Hund oder Pferd Reize wahrnehmen zu lassen und diese Wahrnehmung als positiv zu bewerten. Bevor Sie mit beiden Tieren gemeinsam arbeiten, bauen sie getrennt voneinander verschiedene Signale auf, die später in der Zusammenarbeit sehr wichtig sind.
Hund und Pferd müssen diverse Grundsignale kennen und zudem unter Ablenkung ausführen können. Das sind:
Für den Hund:
Stoppsignal, Warten und Bleiben, Richtungs- und Seitenwechsel, Fuß laufen bzw. Gehen am Reiterbein, ein zuverlässiger Rückruf, Umweltsicherheit und keine Angst vor dem Pferd
Für das Pferd:
Ruhiges und zuverlässiges Stehen, Annahme von Stimmsignalen, Akzeptanz und Toleranz von Gewichtsverlagerungen und Stehen an den üblichen Hilfen des Reiters. Das Pferd sollte mit Führarbeit vertraut sein, Umweltsicherheit zeigen, keine Angst vor dem Hund haben, die Hundepfeife tolerieren und des Bellen des Hundes kennen
Ein paar Worte zum Pferd: Eine passende Haltungsform und ausreichend Bewegung ist die Grundvoraussetzung für ein ausgeglichenes und motiviertes Pferd, das gerne mit Ihnen arbeitet. Ihr Pferd sollte das Reiten im Gelände bereits sehr gut kennen, zuverlässig an den Reiterhilfen stehen und sicher mit Umweltreizen umgehen können. Zusätzlich sollte es die Berührung der Leine am gesamten Körper kennengelernt und positiv verknüpft haben.
Das erste Date
Anders als beim menschlichen ersten Date empfehle ich Ihnen unbedingt die Anwesenheit einer „Anstandsdame“ in Form eines kompetenten Trainers oder eines Helfers. Legen Sie fest, wer für Pferd bzw. Hund verantwortlich ist und sprechen Sie sich ab. Starten Sie das Training in einem für beide Tiere vertrauten und ggf. gesicherten Umfeld und mit ausreichend Abstand der Tiere zueinander. Das Gelände sollte weitläufig sein, so dass Sie die Möglichkeit haben, Distanz zu wahren.
Parallel zur Trainingstechnik “Zeigen und Benennen” ist es Ihr Ziel, das jeweils andere Tier zu einem positiven Auslöser werden zu lassen. Das heißt, immer wenn sich Hund und Pferd begegnen, widerfährt ihnen etwas Gutes.
Achten Sie hierbei sehr genau auf die Körpersprache Ihrer Tiere, damit Sie Anzeichen einer Überforderung bemerken und entsprechend der Bedürfnisse reagieren können. (empfehlenswerte DVD: Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes, Ute Blaschke-Berthold).
Sollte eines Ihrer Tiere Meideverhalten, Angst, Aggression oder sehr hohe Erregung zeigen, zwingen Sie Ihr Tier bitte nicht, diese Situation auszuhalten. Der Gedanke, dass die Tiere dadurch lernen würden, die Situation nicht als schlimm zu bewerten, trifft nicht zu. Beenden Sie zunächst lieber das Training und reflektieren Sie die gestellten Anforderungen, gehen Sie im Trainingsaufbau einige Schritte zurück und bauen Sie das Training noch kleinschrittiger auf. Scheuen Sie sich nicht, kompetente Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Blick von außen ist oft hilfreich.
Haben Sie den ersten Schritt gefestigt und beide Tiere sind entspannt im Umgang, können Sie die Anforderungen ausbauen.
Für Schritt zwei benötigen Sie weiterhin einen Helfer, der das Pferd hält. Bewegen Sie sich mit dem Hund in einem für das Pferd akzeptablen Abstand. Fangen Sie erwünschtes Verhalten via Markerwort ein. Durch diesen kleinschrittigen Aufbau vermeiden Sie, dass die unbekannten Bewegungsmuster des Hundes Auslöser einer Fluchtreaktion des Pferdes werden. Natürlich tauschen und variieren Sie die Positionen.
Erkennen Sie Anzeichen von Stress, belohnen Sie funktional durch eine Vergrößerung der Distanz zwischen den Tieren. Klappt auch dies, können Sie dazu übergehen in Bewegung weiter zu trainieren:
Die Menschen bilden dabei einen Puffer zwischen den Tieren. Wechseln und variieren Sie später die Führpositionen, so dass sich Pferd und Hund nach und nach annähern. Setzen Sie Ihr Markersignal gerne häufig ein, fangen Sie auch hier jedes erwünschte Verhalten ein.
ZUSAMMEN AUSREITEN – MIT DEM REITBEGLEITHUND HINAUS IN DIE NATUR
Und dann: Hinaus in die Natur.
Genießen Sie Spaziergänge zu Viert!
Schwingen Sie sich anschließend in den Sattel, während sich die Hilfsperson um den Hund kümmert. Die Bezugsperson hat nun eine für den Hund sehr ungewohnte Position inne, hiermit muss der Hund sich in Ruhe auseinandersetzen können.
Kann der Hund gut mit der neuen Situation umgehen, können Sie einige Meter mit Unterstützung der Hilfsperson zurücklegen. Gerne können Sie im weiteren Verlauf die Leine für ein kurzes Stück an sich nehmen, während die Hilfsperson Sie weiter begleitet. Arbeiten Sie nun daran, die Distanzen zum Helfer zu vergrößern. Achten Sie bitte darauf, Ihren Hund nicht zu überfordern, und ggf. die Distanz zum Pferd wieder zu vergrößern.
Agieren Sie nach dem Motto: Weniger ist mehr!
Liefen die oben beschriebenen Einheiten entspannt ab, können Sie die Strecken im geschützten Rahmen ausdehnen. Variieren Sie später die Gangart. Anschließend können Sie mit kleinen Ausritten ins Gelände beginnen. Bauen Sie Strecken, Aufgaben und Tempiwechsel sukzessive aus.
Gestalten Sie Ihre Ausritte abwechslungsreich für alle Beteiligten. Räumen Sie Ihrem Hund während des Ausrittes Pausen zum freien Schnüffeln und Erkunden ein, bauen Sie gerne auch ein Spiel oder eine Suche ein. Ihre Aufgabe ist es, Pferd und Hund gleichermaßen im Blick zu behalten, wählen Sie passende Umgebungen für einen entspannten Ausritt (vermeiden Sie bspw. eng eingezäunte Koppelareale, in die der Hund hinein laufen könnte).
Wichtig: In schwierigen Situationen ist es häufig sinnvoller beide Tiere vom Boden aus zu führen, da dies für sie meist vertrauter ist und somit Sicherheit vermittelt.
Geben Sie allen Beteiligten jeweils die benötigte Zeit und den angemessenen Raum. Passen Sie das Trainingsniveau immer dem schwächsten Teil des Trios an und gehen Sie ggf. einen Schritt zurück. Vergessen Sie bitte nicht schönes Verhalten häufig zu markieren und zu belohnen.
WEITERE WICHTIGE TIPPS FÜR EIN GELUNGENES TRAINING
Die konditionierte Entspannung
Entspannen Sie Ihre Tiere regelmäßig in der Anwesenheit des jeweils anderen Tieres. So können Sie einer Übererregung, ob aus Freude, Frust oder Stress vorbeugen bzw. gegensteuern.
Passt der Verstärker?
Zeigt Ihr Tier unerwünschtes Verhalten analysieren Sie die Situation. Überdenken Sie, ob Sie den passenden Verstärker genutzt haben und damit der Motivation Ihres Tieres entsprochen haben.
Dokumentation des Trainings
Für die Nachhaltigkeit und Effektivität des Trainings ist eine genaue Dokumentation der Erfolge und Misserfolge ratsam. Hierfür kann ich Ihnen das Trainingstagebuch von Easy Dogs empfehlen. Lassen Sie sich während des Trainings gerne auch einmal filmen. Es kann Ihnen helfen, Fehler zu entdecken und Ungenauigkeiten auszubügeln.
Hilfreiche Signale
Das Stoppen des Hundes auf Distanz ist für einen Reitbegleithund ein sehr wichtiges Signal. Bauen Sie Ihr Stoppsignal sauber und hochwertig auf. Sehr schön gelingt dies über ein positiv aufgebautes „Abbruchsignal“, wie den Geschirrgriff (nach CumCane). Bitte üben Sie das Stoppsignal zunächst wieder im geschützten Rahmen und ohne Pferd.
Wichtig: Ist Ihr Hund ein ambitionierter Jäger, lassen Sie ihn bitte nicht frei laufen. Durch die erhöhte Geschwindigkeit kann das Jagdverhalten verstärkt auftreten. Sollte es doch einmal passieren, dass Ihr Hund außer Sicht gerät, warten Sie bitte an der Stelle und rufen Sie Ihren Hund. Hierbei dürfen Sie alle Werkzeuge der positiven Verstärkung nutzen. Das Pferd wird sich währenddessen über eine kleine Graspause freuen.
Das zuverlässige Warten/Bleiben verschafft Ihnen Zeit um die Ausrüstung an Hund und Pferd zu kontrollieren und ermöglicht Ihnen ein entspanntes Aufsitzen. Achten Sie hierbei bitte immer auf ausreichenden Abstand zwischen Hund und Pferd, damit sich beide Tiere weiterhin wohl fühlen können bzw. nicht bedrängt werden.
Signale für die verschiedenen Richtungen bzw. für die Ankündigung eines Richtungswechsels helfen dem Hund sich zu orientieren und können Schreckmomenten vorbeugen. Zudem sind diese Signale hilfreich, wenn Sie Ihrem freilaufenden Hund auf Distanz die neue Richtung mitteilen möchten.
Der Seitenwechsel des Hundes an der Leine erfolgt optimalerweise in einem gewissen Abstand hinter dem Pferd. Er dient einerseits dazu, dem Hund die Möglichkeit zu geben Reizen nicht begegnen zu müssen, oder schlichtweg dazu, einem vorbeifahrenden Auto Platz zu machen (ausführlicher Aufbau siehe Artikel von Daniela Gassmann: Fahrradfahren mit dem Hund).
Führen Sie ein Signal für das Gehen neben dem Reiterbein (Fußlaufen) ein. Dies ist für die Sicherheit Ihres Hundes wichtig. Achten Sie dabei darauf, dass Ihr Hund auf beiden Seiten zuverlässig neben Ihnen gehen kann. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihrem Hund aus schwierigen Situationen heraus zu helfen und mindert das Unfallrisiko, wenn Sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Im Straßenverkehr gilt es, den Hund auf der dem Verkehr abgewandten Seite zu führen, da er ansonsten von anderen Verkehrsteilnehmern erst spät wahrgenommen werden kann. Gehen Sie im Aufbau sehr kleinschrittig vor, denn das enge Laufen am Pferd ist für Hund und Pferd eine große Herausforderung. Sollte es Ihrem Hund trotz eines sauberen Aufbaus weiterhin schwer fallen entspannt neben dem Pferd zu gehen, suchen Sie sich Unterstützung.
Das An- und Ableinen vom Pferd aus
Sie können Ihrem Hund das An- und Ableinen vom Pferd aus beibringen. Je nach Größe des Hundes ist dies leicht über einen Schuhtouch aufzubauen. Der Hund berührt hierbei mit den Vorderpfoten Ihren Schuh, und Sie können den Hund bequem an die Leine nehmen. Dies geht nur wenn Pferd und Hund eine vertrauensvolle Beziehung miteinander entwickeln konnten, denn auch für das Pferd ist es schwierig das Verhalten des Hundes auszuhalten, da dies durch seine Genethik zunächst einmal als Angriff gewertet wird.
Über die Arbeit mit Ankündigungen können Hund und Pferd Situationen besser einordnen und Sie schaffen positive Rituale für die gemeinsame Zeit. Wichtige Ankündigungen wären: „Reiten“ für wir gehen jetzt mit Pferd und Hund los, Tempiwechsel „Schritt, Trab, Galopp“, Richtungswechsel etc.
Pausen: Hier ist es auch hilfreich wenn Sie Ihren Tieren den Beginn und das Ende der Pausen signalisieren, z.B. über ein „Pause“ und ein „Fertig“ Signal.
UND ZUM SCHLUSS…
Die gemeinsame Arbeit mit Pferd und Hund ist eine wunderschöne Art der Beschäftigung! Gehen wir mit Freude, Rücksicht und Geduld im Training vor, öffnen sich uns viele neue Möglichkeiten.
Stellen sie sich darauf ein, dass das Zusammenwachsen zu einem sicheren und harmonischen Trio ein langer Weg ist. Doch das kleinschrittige Training und Ihre Geduld wird sich auszahlen, denn dann können Sie gemeinsam viele schöne, entspannte Momente erleben.
Bitte seien Sie sich darüber im Klaren, dass die Arbeit im Trio Ihnen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Bewusstsein abverlangt. Schenken Sie Ihrem Hund und Pferd auch weiterhin Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Denn alle Beteiligten sollen Freude am gemeinsamen Tun haben!