Tipps für die Tierfotografie im Herbst von Tierfotografin Anja Kiefer
Der Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit für die Outdoor-Fotografie. Ein natürlicher Farbkasten, der besonders die Palette der warmen Rottöne hervorhebt. Hunde, die eine entsprechende Fellfarbe haben, können hierbei ganz besonders in Szene gesetzt werden.
Fotografieren Sie den gleichen Hund, erzielen die warmen Töne eine vollkommen andere Bildwirkung als zum Beispiel Shootings im Sommer oder bei Schneefall.
Wer sich mit seinem Hund zum Fotografieren aufmachen möchte, sollte dies in den in den Nachmittagsstunden tun. Besonders eignet sich hierbei die sogenannte “Goldene Stunde”.
Dies sind ein, zwei Stunden vor dem Sonnenuntergang. Die zu diesem Zeitpunkt tief stehende Sonne taucht die Umgebung in die vorgenannten warmen Gold-Rottöne. Die durch diese Lichtverhältnisse erzeugten langen Schatten geben der Fotografie Struktur und Tiefe. Die Kühle der Luft lässt weiterhin keinen Platz für “diesige” Stimmung, wie es im Sommer um diese Uhrzeit häufiger sein kann.
Der hiesige Wald, der ein „Indian Summer“ Gefühl vermittelt ist allerdings genauso schnell vergänglich wie ein schöner Wintertag. Die Blätter der Bäume nehmen nahezu stündlich einen anderen Farbton an und das bedeutet, schnell zu reagieren. Da zu dieser Jahreszeit das Wetter leider relativ unbeständig sein kann, sollten die Tage, an denen es trocken ist und dazu noch die Herbstsonne scheint ausgenutzt werden.
Welcher Hund lächelt schon gerne bei 30° C in die Kamera? Da die Temperaturen in der Regel zu dieser Jahreszeit deutlich angenehmer für die Hunde sind, werden diese auch sicherlich gerne mitspielen. Das extreme Hecheln und die damit unweigerlich verbundene „lange Zunge“ entfällt bei den herbstlichen Temperaturen genauso, wie die Notwendigkeit extrem viel Wasser zur Shooting-Location mitzuführen. Für ein Herbstshooting reicht es normalerweise, dass Sie für Ihren Vierbeiner eine Ein-Liter-Flasche Wasser mitführen.
Mit ausreichenden Pausen zwischen den einzelnen Einstellungen und einer positiven Bestätigung, wenn Ihr vierbeiniges Dog-Model ganz besonders schön in die Kamera gesehen hat, macht ein Herbstshooting sowohl dem Vier- als auch dem Zweibeiner viel Freude.
Tipps:
- Für ein besonders ansprechendes “Bokeh” (= der Vorder- und Hintergrund des Fotos wird “unscharf” gehalten, so dass nichts vom Hauptmotiv ablenkt) sollte mit einer möglichst großen Blende (min. 4,0 oder größer) gearbeitet werden.
- Um das sogenannte „Bildrauschen“ zu vermeiden, sollte die ISO so hoch wie nötig, aber so gering wie möglich, eingestellt sein.
- Durch Reflektoren kann, das vorhandene Licht “gebündelt” bzw. “gesteuert” werden.
- Um Schatten auf der Unterseite des Hundes zu vermeiden (je nach Sonneneinstrahlung) oder um das vorhandene Licht zu optimieren (falls es bereits dämmert und somit eine zu lange Verschlusszeit notwendig werden würde), kann der Hund, soweit er keine Angst vor dem Reflektor hat, sich auf diesen setzen.